Nach Starkregen: Hochwasser im Landkreis Bamberg
Autor: Io Görz, Agentur dpa
Memmelsdorf, Freitag, 17. Juni 2016
Starke Niederschläge in der Nacht zum Freitag haben vor allem im Landkreis Bamberg zu Überschwemmungen geführt, Straßen wurden gesperrt.
Zehn Stunden lang hat es in weiten Teilen des Landkreises von Donnerstagabend bis Freitagmorgen fast ununterbrochen geregnet.
So wurden in Breitengüßbach 52 Millimeter gemessen. Fünf Zentimeter, das klingt nicht viel, aber es ist fast ein Zehntel dessen, was durchschnittlich im ganzen Jahr fällt. Bereits in den Morgenstunden rauschten die Wassermassen im Güßbach durch den Ort, kurzfristig musste sogar die neue Bahnunterführung gesperrt werden. Doch das größte Unglück drohte erst am Nachmittag.
Ein Regenrückhaltebecken bei Zückshut war randvoll und lief über, berichtet Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder. Die Flutwelle unterspülte eine Stützmauer nahe der Straße Erlein und riss Teile davon mit. Ein unmittelbar angrenzendes Mehrfamilienhaus musste daraufhin evakuiert werden. Feuerwehr und THW waren im Einsatz, um zunächst mit Sandsäcken zu verhindern, dass das reißende Wasser die Fundamente des Hauses noch stärker beschädigte. "Wenn nicht schon ein Teil des Hochwasserschutzes fertiggestellt gewesen wäre, wäre die Flutwelle bei diesen Regenmengen noch weitaus stärker ausgefallen", stellte Hans-Joachim Rost vom Wasserwirtschaftsamt vor Ort fest.
Noch heftiger traf das Unwetter das benachbarte Baunach. In Dorgendorf und Priegendorf standen die Hauptstraßen laut Bürgermeister Ekkehard Hojer zeitweise einen halben Meter hoch unter Wasser. In Dorgendorf musste eine Straße aufgerissen werden, um die Fluten um- und abzuleiten. Mehrere Häuser standen unter Wasser. "Die hat es ziemlich böse erwischt", berichtet Hojer.