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Hirschaid ist vom Frohsinn gepackt


Autor: Werner Baier

Hirschaid, Sonntag, 20. Januar 2013

Prinz Alexander I. und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Elena I. haben für die fünfte Jahreszeit die Regentschaft übernommen.
Romana Gensel (links) führte durchs Programm der Inthronisation von Prinz Alexander I. und Prinzessin Elena I. Elferrat und Publikum schunkelten begeistert mit. Fotos: Werner Baier


"Am Sonntag, 27. Januar, 11.11 Uhr, müssen alle Junggesellen beim Schneeschaufeln auf der Friesener Warte Hand- und Spanndienst leisten!" Sollte männlichen Einwohnern der Marktgemeinde in den nächsten Tagen ein derartiger Bescheid zugestellt werden, brauchen sie ihn nicht ernst zu nehmen. Denn: Die Schlüsselgewalt fürs Rathaus haben seit Freitagabend die Härschaadä Narren. Gott weiß, was denen jetzt einfällt, um die Jungs zum Narren zu halten.

Dritter Bürgermeister Erwin Krämer händigte jedenfalls nach gutem Zureden seiner Dienstvorgesetzten Romana Gensel, ihres Zeichens Zweite Bürgermeisterin und Unterhaltungschefin der Gemeinde, den goldenen Rathausschlüssel an das Prinzenpaar aus. Die Tollitäten Alexander I. und Elena I. schwingen seitdem in Hirschaid das das Zepter. Bis zum Aschermittwoch am 13. Februar, dann ist auch dieser Spuk vorbei.

Der Schaumwein fließt in Strömen, als das närrische Fußvolk die Aktionsfläche im Möbelhaus Neubert erobert. Die Frohsinn verbreitende, Charme sprühende und glänzend aufgelegte Moderatorin Romana Gensel, Tanzmariechen und Garde machen aus dem Möbel- ein Tollhaus. Der traditionell erst im Januar stattfindenden Inthronisation des Härschaader Prinzenpaares wohnt der noch nüchterne, aber doch kornblumenblaue Hofstaat des Mainleuser Carnevals Clubs mit Prinz Michael III. und Ihrer Lieblichkeit, Prinzessin Theresa I., bei. Der Erste Gesellschaftspräsident Wolfgang Hartmann drückt in treuer Verbundenheit den seit neun Jahren befreundeten Härschaader Karnevalisten die Daumen für eine schwungvolle, erfolgreiche Session.

Nur für Sonntag gibt es noch Restkarten

Und mit den beiden Prunksitzungen am kommenden Wochenende strebt der Fasching in Hirschaid seinen ersten Höhepunkten entgegen. Nur bei der Veranstaltung am Sonntag (Beginn: 17.29 Uhr in der Jahnhalle) seien noch Plätze frei, teilt Romana Gensel mit. Karten gäb's bei der Firma Hubert. Weitere Glanzlichter im Hirschaider Fasching sind der verhexte Sturm aufs Rathaus an Weiberfastnacht, der große Gaudiwurm durch die Gemaa am Faschingssonntag ab 14 Uhr und der feucht-fröhliche Frühschoppen am Rosenmontag in der Brauerei Kraus.
Doch erst einmal muss der Fasching in Schwung kommen. Gut drauf ist bereits die "Neubert-Garde", kesse und fesche Mädchen vom "TanzRhythmus Hirschaid", bestens vorbereitet von Maraike und Gerlinde Stache.

Prinz Alexander I. und Ihre Lieblichkeit, Prinzessin Elena I., empfahlen nach der Proklamation und der Überreichung des Narrenzepters ihrer Heimatgemeinde den Dreivierteltakt: Wiener Walzer kann man möglicherweise etwas runder tanzen, aber wer weiß, wie beweglich man in einem hochherrschaftlichen Kostüm ist. Und außerdem: Auch beim Schunkeln kommt man sich bekanntlich näher.

Ansteckende Fröhlichkeit

Dem Hofmusikanten Günter Schramm gelingt es fast auf Anhieb, das vom Schampus leicht enthemmte Publikum anzustecken. Schon ein paar Takte Evergreens der fünften Jahreszeit genügen, um den faschingsmäßig eher hartleibigen Bierfranken in einen Anflug von Ekstase zu versetzen. Spätestens dann geht's rund, wenn das Härschaadä Faschingslied geschmettert wird. "Die Höll‘ is los" heißt der Refrain des Gassenhauers.

Fröhliche Urständ feierten zum Abschluss der Inthronisation die Härschaadä Majestäten der letzten zehn Jahre allerdings konnten nicht alle der Einladung zum Stelldichein folgen. Auch Romana Gensel möchte einmal Prinzessin spielen und mit "Eure Lieblichkeit" angesprochen werden, übrigens an der Seite von "Stani" (Johann Großkopf) von der Regnitzau. Dem Lachen und Beifall des Publikums nach wird's 2014 wohl auf diese Paarung hinauslaufen.