Herzog-Anwesen in Walsdorf: Ein langwieriger Prozess
Autor: Dieter Grams
Walsdorf, Dienstag, 04. November 2014
Im Zuge der Renovierung des Herzog-Anwesens in Walsdorf wird ein runder Tisch eingerichtet. Ein kompaktes Nutzungskonzept gibt es noch nicht.
Das Herzog-Anwesen im Herzen Walsdorfs ist Stein gewordene Geschichte und steht unter Denkmalschutz. Die notwendige Renovierung der Gebäude - in Zusammenarbeit mit dem Amt für ländliche Entwicklung (ALE) - ist eine beschlossene Sache, und der langwierige Prozess zur Realisierung des Vorhabens auch bereits eingeläutet. Bei der Bürgerversammlug war das Projekt einmal mehr Thema.
Ortsvereine mit einbinden
Das Projekt "Herzoghaus" kostet nicht wenig Geld. Dies in einer Zeit, da sich die Gemeinde finanziell zwar nicht in einem Tal der Tränen befindet, aber durchaus eine Durststrecke zu überwinden hat. Das werde gelingen, da sich der negative Abwärtstrend der Schlüsselzuweisungen in den Folgejahren ins Gegenteil umschlagen wird. Ein Tsunami mit positiven Auswirkungen.
Eine Bezuschussung seitens des Amtes für ländliche Entwicklung ist von der Einhaltung bestimmter Parameter abhängig. Am Anfang steht ein einheitliches Meinungsbild der politisch Verantwortlichen - das ist gegeben. Dem Durchführungsbeschluss muss ein kompaktes Nutzungskonzept folgen. Das gibt es noch nicht. Bürgermeister Heinrich Faatz (CSU) kündigte im Rahmen der Bürgerversammlung an, die Ortsvereine in die Entscheidungsfindung einzubinden. Ein entsprechender "runder Tisch" soll noch im November stattfinden.
Die Bürger mitnehmen
Aus dem Kreis der Besucher kam der Einwand, man dürfe die künftige Nutzung des Anwesens nicht allein dem Bürgermeister, dem Gemeinderat und den Vereinen überlassen. Das soll so auch nicht geschehen, hieß es. "Das fertige, in sich schlüssige Nutzungskonzept wird nicht einfach verabschiedet, sondern zunächst den Bürgern vorgestellt", so Faatz. "Sie sollen wissen, was in der Gemeinde vorgeht."
Man wolle also, und müsse auch, die Bürger mitnehmen, denn die Fördergelder seitens des ALE seien auch von der Akzeptanz der Einwohner für das Projekt abhängig. Darüber hinaus hat auch noch die Teilnehmergesellschaft der Dorferneuerung ein Mitspracherecht. Und wenn dann, wie geplant, ein Museumszimmer für die jüdische Geschichte des Ortes eingerichtet wird, sitzt auch noch die Europäische Union mit am Tisch.
Faatz hatte abschließend noch eine gute Nachricht für die Besucher der Versammlung - die Müllgebühren im Landkreis werden im kommenden Jahr zwischen 8 und 13 Prozent gesenkt. Schriftliche Anträge zur Versammlung aus dem Kreis der Bürgerschaft lagen nicht vor.