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Heizöl ist in Oberfranken am teuersten


Autor: Matthias Litzlfelder

Bamberg, Dienstag, 05. April 2016

Im bayernweiten Vergleich müssen Oberfranken für ihr Heizöl wegen längerer Transportwege etwas mehr zahlen. Die Preise sollen demnächst leicht steigen.
Foto: Patrick Pleul, dpa


Es geht noch niedriger - so lautete im vergangenen Jahr die Devise bei den Preisen für Heizöl. Hatte es schon von 2014 auf 2015 einen immensen Rückgang gegeben, so kannte die Kurve von Juni 2015 bis Mitte Januar dieses Jahres nur einen Weg: nach unten.


Unterfranken preiswerter

Mittlerweile haben sich die Preise ein wenig stabilisiert. Aber dennoch: Von den schon niedrigen Werten vor einem Jahr, als für den Liter Heizöl zwischen 61 und 63 Cent gezahlt werden mussten, ist der Markt weit entfernt.
Wer etwa gestern Nachmittag in Nürnberg eine Bestellung über 3000 Liter Heizöl abgab, zahlte dafür pro 100 Liter frei Haus 43,36 Euro inklusive Mehrwertsteuer. In Würzburg gab es die gleiche Menge für 42,72 Euro. Die Oberfranken liegen über dem bayerischen Durchschnitt. In Bayreuth kosteten die 100 Liter 45,12 Euro.

Dass der Heizölpreis im nordöstlichen Franken höher liegt als im Rest des Freistaats (Durchschnitt in Bayern: 43,11 Euro) ist nicht neu. "Ausschlaggebend sind die Transportkosten", erklärt Markus Brunner, Regionalleiter Bayern von Uniti, des Verbands mittelständischer Mineralölunternehmen. Oberfranken werde von Würzburg oder Ingolstadt aus versorgt.


Absatz von Heizöl sinkt weiter

Uniti vertritt in Bayern den Großteil der Mineralölhändler. Dem Verband gehören etwa 350 Betriebe an, viele sind familiengeführt.

Bayern ist das Bundesland mit den meisten Ölheizungen. Knapp 1,2 Millionen dieser Wärmequellen sind hier installiert (Deutschland: 5,6 Millionen). "Wir sind ein Flächenstaat. Leitungsgebundene Energien wie Gas sind hier seltener als anderswo anzutreffen", sagt Brunner.

Wie überall in Deutschland so gab es auch in Bayern in den vergangenen Jahren einen leichten Rückgang bei den Ölheizungen. Brunner bezeichnet deren Zahl dennoch als relativ konstant. Anders die Absatzmenge an Heizöl. Diese sank in den vergangenen Jahren deutlich. Rund 4,7 Millionen Tonnen Heizöl wurden 2008 in Bayern geordert. 2015 waren es nur noch 3,2 Millionen Tonnen. Die zuletzt milden Winter sind nur ein Grund dafür. Mit Brennwerttechnik ausgestattet verbrauchen Ölheizungen mittlerweile immer weniger. 2014 waren es laut Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) nur noch 46 Prozent von dem, was eine Ölheizung im Jahr 1995 verbrauchte.


Starker Dollar - hoher Ölpreis

Was die Preisentwicklung angeht, so vermutet Uniti-Regionalleiter Brunner, dass demnächst eine leichte Steigerung kommen wird. Hohe Preise wie zuletzt Anfang 2014 werde es "in absehbarer Zeit nicht geben".

Der Preis für Heizöl hängt von der Entwicklung der Rohölpreise ab. Diese wiederum werden vom Wechselkursverhältnis zwischen Euro und Dollar beeinflusst. Steigt der Eurokurs, fällt in der Regel der Ölpreis.


Holzpellets weniger gefragt

Auf die Preise für ihre Energieform schauten Besitzer von Pelletheizungen in den vergangenen Jahren nur widerwillig. Saison für Saison wurden Pellets teurer. Und auch wenn der Durchschnittspreis für eine Tonne im März dieses Jahres mit 239 Euro niedriger lag als in den Vorjahren: Neue Pelletheizungen sind in Deutschland derzeit kaum gefragt. 2015 gab es im Vergleich zum Vorjahr laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie einen Absatzrückgang von 18 Prozent. Öl- und Gas-Brennwerttechnik konnten dagegen zulegen. Bei Wärmepumpen betrug der Rückgang zwei Prozent.