Hat die Polizei nun den Richtigen im Visier?
Autor: Anette Schreiber
Zapfendorf, Freitag, 23. November 2018
Ende Oktober ist der Polizei jemand ins Visier geraten, der im Zusammenhang mit den "Aktionen" gebracht wird. Ist das der Volltreffer?
"Da ist jemand halt a weng gestört im Geist", kommentiert ein Zapfendorfer die Vorkommnisse in der Marktgemeinde. Vorkommnisse sind die Dinge, die seit eineinhalb Jahren den Ort in Atem halten und von der Verschmutzung öffentlicher Einrichtungen mit Tierexkrementen über abgesägte Bäume bis hin zu Bombenattrappen unter der Autobahn und am Bahngelände reichen.
"Es ist für mich völlig unverständlich, dass man so einen Unsinn machen kann", erbost sich Zapfendorfs Altbürgermeister Josef Martin. Er selbst passe schon auf, wenn er unterwegs ist, ob er nicht irgendetwas Verdächtiges oder Auffälliges wahrnehme. Ein "normaler Mensch" könne solche Dinge nicht machen, findet Martin. Es werde allerhöchste Zeit, dass der Verantwortliche außer Gefecht gesetzt werde. "Damit wieder Ruhe einkehrt", schließlich leide der ganze Ort darunter.
"Man fühlt sich nicht mehr sicher," meint eine 58-Jährige. Neben der Verunsicherung verspürt sie aber auch eine deutliche Verärgerung und fragt: "Wer zahlt denn die Rieseneinsätze?" Zusammen mit einer Bekannten erbost sie sich über die Zerstörungen und Beschmutzungen am neuen Bahnhof. Im Übrigen habe es Derartiges in Zapfendorf noch nicht gegeben. Gehört haben die Beiden, dass im Zusammenhang mit den Vorkommnissen ein Einheimischer von der Polizei mitgenommen worden sein soll.
Das bestätigt auch eine Dame aus dem örtlichen Einzelhandel. Erzählt werde viel, meint sie, auch "dass einer eingesperrt wurde". Freilich wisse sie nicht, ob das stimme. Sie selbst mache sich auch so ihre Gedanken, aber im Geschäftsbereich müsse man vorsichtig sein. Eines sagt sie dann aber schon: "Viele haben Angst."
Ein bisschen anders wird die Lage in einer der örtlichen Bäckereiverkaufsstellen geschildert: Im Moment werde "nicht mehr großartig darüber geredet". Aber nach jedem Vorfall hingegen schon.
Hautnah bekommt das als Erster freilich immer Zapfendorfs Bürgermeister Volker Dittrich (AfZ) mit. Er ist genervt und wütend. Den Volkstrauertag, so hebt er hervor, habe er für einen eindringlichen Appell am Kriegerdenkmal genutzt. "Ich habe versucht, ins Gewissen zu reden."
Und Dittrich hat die Sinnlosigkeit des Tuns in den Vordergrund gestellt. Wenn der oder die Täter gefasst würden, müssten sie sich vor allen (Zapfendorfern) verantworten. "Die Leute haben völliges Unverständnis für die Taten" und mittlerweile auch einen Zorn entwickelt. Wohl auch, weil selbst vor Einrichtungen wie dem Waldkindergarten nicht zurückgeschreckt wird. Die wurde zuletzt mit Schriftzeichen heimgesucht: ein umgedrehtes Hakenkreuz und der Schriftzug "I will destroy you!"