Druckartikel: Handeln, statt wegschauen!

Handeln, statt wegschauen!


Autor: Harald Rieger

Bamberg, Dienstag, 17. Oktober 2017

Bereits zum sechsten Mal wurde vom Migranten- und Integrationsbeirat (MIB) in Zusammenarbeit mit der Stadt Bamberg der Zivilcouragepreis verliehen.
Preisträger Uwe Smola (Mitte) mit OB Andreas Starke (r.) und Mohamed Hédi Addala, Vorsitzender des MIB Fotos: Matthias Hoch


Der Zivilcouragepreis 2017 stand unter dem Motto "Handeln, statt wegschauen" und geht an den Stadtbusfahrer Uwe Smola.

Rückblick: Im April dieses Jahres steigen zwei randalierende junge Männer in einen Stadtbus. Sie schlagen gegen Haltestangen und schreien die Fahrgäste im Bus an. Eine 15-jährige wird mehrfach gegen ihren Willen von einem der Männer an den Beinen berührt. Daraufhin stoppt Fahrer Uwe Smola den Bus an der nächsten Haltestelle und fordert besonnen die Männer auf, den Bus zu verlassen. Nachdem sich die Aggressoren weigern, verständigt Smola die Polizei, woraufhin einer der beiden jungen Männer den Busfahrer mehrfach mit der Faust auf den Kopf und in die Magengegend schlägt. Erst mit dem Eintreffen der Polizei können die beiden Männer abgeführt werden.

"Seinem beherzten und mutigen Einschreiten ist es zu verdanken, dass der 15-jährigen Jugendlichen nicht noch Schlimmeres geschehen ist und die weiteren Fahrgäste unbehelligt geblieben sind. Ich mag mir gar nicht auszumalen, was geschehen wäre, wenn Uwe Smola nicht eingegriffen hätte", betonte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) in seiner Laudatio im Theatertreff. Seine Leistung und dafür, dass er sich nicht habe einschüchtern lassen, machten Smola zu einem würdigen Preisträger.

Der Zivilcouragepreis wurde erstmals im Jahr 2006 verliehen, damals an Dietrich Friedmann, der im hohen Alter einem 14-Jährigen gegen einen betrunkenen Schläger beistand. Weitere Preisträger sind unter anderem das "Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus" (2009), "Freund statt Fremd" (2013) und der Verein "Fans respect Fans" (2015). "Bei all den Verleihungen dieses Preises konnten wir sehen, wie vielfältig sich Zivilcourage in Bamberg gestaltet, auch wenn es alle Preisträger gemeinsam auszeichnet, dass sie gesellschaftliche Verantwortung übernommen und nicht weggeschaut haben", resümierte Mohamed Hédi Addala, Vorsitzender des MIB.