Druckartikel: Hand in Hand im Klimarat

Hand in Hand im Klimarat


Autor: Hans-Werner Penning

Bamberg, Dienstag, 27. November 2012

Der Umweltsenat der Stadt und der Umweltausschuss des Kreistages fassten die ersten gemeinsamen Beschlüsse. Meinungsverschiedenheiten gab es dabei nicht. Die Regionalwerke sollen kommen.
Nicht mehr durch die Schornsteine entweichen soll die Wärme aus Industriebetrieben in Stadt und Landkreis Bamberg. Foto:  Michael Gründel


Hätte es eines Beweises bedurft, dass Stadt und Landkreis Bamberg "Hand in Hand" gemeinsame Politik machen können - am Dienstagnachmittag bei der konstituierenden Sitzung des neuen "Klimarates" von Stadt und Landkreis Bamberg wäre er erbracht worden. Zwar besteht das neue Gremium aus dem Umweltsenat des Stadtrates und dem Umweltausschuss des Kreistages. Doch das war kein Hindernis dafür, zum Beispiel in Sachen Regionalwerke gleich lautende Beschlüsse einstimmig zu fassen. Und es wurde sogar der Eindruck geschürt, dass diese Eintracht auf andere Felder der Politik übertragen werden könnte.

Bevor also das "kleine Wunder" (Pfeff-Schmidt) geschehen und der regionale Klimarat seinen Empfehlungsbeschlüsse in Sachen Regionalwerke GmbH an Stadtrat und Kreistag fassen konnte, erläuterten Verwaltungsdirektor Georg Ensner und Kreisbaumeisterin Gabriele Pfeff-Schmidt nochmals die gefundenen Lösungen.

Geschäftsführer Erich Maurer von der Energieagentur Nordbayern gab dazu einen Geschäftsplan für die ersten fünf Jahre, der zwar im ersten Jahr ein Minus von 172.000 Euro vorsieht, aber im fünften Jahr ein Dienstleistungspotenzial von etwa 600.000 Euro ausweist.


"Tolles Projekt" angeschoben


Von einem Wunder wollte der CSU-Sprecher im städtischen Umweltsenat, Gerhard Seitz, indes nicht sprechen. Man sei der Vernunft gefolgt, auf diese Weise hätten Stadt und Landkreis mit den Regionalwerken ein "tolles Projekt" angeschoben. "Dieses Miteinander ist ein Muss", befand auch der CSU-Sprecher im Umweltausschuss, Helmut Krämer, und Grünen-Stadtrat Peter Gack plädierte dafür, nun das gemeinsame Haus zu bauen.

Keine Probleme bereitete dabei der Weg zu einer gemeinsamen Geschäftsordnung für die Klima- und Energieagentur Bamberg. In ganzen vier Paragrafen auf zweieinhalb DIN A-4-Seiten sind die Aufgaben der Geschäftsführung, die anstehenden Vorhaben und Maßnahmen, die Berichterstattung an den Klimarat sowie Inkrafttreten (nach den Beschlüssen von Stadtrat und Kreistag) und Geltungsdauer (auf unbestimmte Zeit) geregelt.

Landrat Günther Denzler (CSU) erinnerte daran, dass die Region Bamberg mit einem solchen Vorhaben Neuland betrete. "Sportlich" nannte ÜWG-Sprecher Bruno Kellner den ersten Geschäftsplan und wünschte gutes Gelingen.


Zwei Einstiegsprojekte

Einmütig zugestimmt wurde jedenfalls zwei Einstiegsprojekten. Weil "Elektromobilität eine große Rolle spielt" (Klimabeauftragter Robert Martin), wird auf dem Landkreis-eigenen Parkplatz am Landwirtschaftsamt in Bamberg eine Solartankstelle eingerichtet, die sich aus einer Photovoltaikanlage speist. Kostenlose Ladekarten gibt es zum Beispiel bei Hotels und Stadtmarketing.

Zugestimmt wurde ferner der Auftragsvergabe für eine Studie zur Potenzialermittlung der Nutzung industrieller Abwärme im Industriegebiet Börstig/Kramersfeld. Bis zu 10.000 Euro darf die Arbeit der N-Ergie-Effizienz-GmbH Nürnberg kosten, bei der private Haushalte nicht grundsätzlich ausgeschlossen sein sollen.