Hallstadter Gaudiwurm soll noch wachsen
Autor: Anette Schreiber
Hallstadt, Donnerstag, 12. Februar 2015
Die Marke von 2500 Zuschauern würde Manuel Reitberger gerne knacken. So viele Hallstadter wollten den Premieren-Gaudiwurm 2014 ansehen. In diesem Jahr ist er bereits gewachsen und auch die Macher haben vom letzten Jahr gelernt. Auch, dass Hallstadt so einen Faschingszug will.
"Darauf hat Hallstadt gewartet!" Diesen Satz haben Manuel Reitberger und seine Mitstreiter vom 1. Faschingsverein e.V. am Rosenmontag des vergangenen Jahres immer wieder gehört. Auch danach. "Die Resonanz war großartig," begeistert sich der 27-Jährige. Nachdem die von kirchlichen Gruppen veranstalteten Faschingsveranstaltungen im Jugendheim hervorragend gelaufen waren, fand Reitberger und zehn weitere Faschings-Veranstaltungs-Akteuere die eit reif für einen eigenen Faschingsverein.
Der formierte sich im April 2012 und stellte die folgenden zwei Faschingspartys auf die Beine, die dann in die Schulturnhalle "wanderten", weil man dachte, hier hätten mehr Leute Platz. Das war aufgrund der Vorgaben und Beschränkungen nicht der Fall. Mehr wurde allerdings nur der Aufwand für Dekoration und Bühnentechnik. Der Grund dafür, warum die Faschingsparty heuer (letzten Samstag) ins Jugendheim zurückgekehrt ist.
Die Zuschauer standen beim Finale am Marktplatz zum Teil so dicht - in Sechserreihen -, dass man von weiteren Gardevorführungen Abstand nehmen musste.
Neuauflage keine Frage
Angesichts dieser Resonanz stellte sich die Frage nicht, ob der Verein 2015 einen Gaudiwurm durch Hallstadt schicken würde. "Wir haben bei der Premiere dazu gelernt," merkt der Faschings-Vereins-Vorsitzende dazu an. Das heißt, die Straßensperrung wird heuer länger dauern und am Marktplatz wird eine eigene Bühne fürs Finale stehen.
Seit Oktober laufen die Vorbereitungen, "denn es sind viele Anträge zu schreiben und es fällt Verwaltungskram an." Dazu zählt etwa auch der Abschluss von Versicherungen oder das Verfassen von Anträgen. Froh sei der Verein, der inzwischen auf 24 Mitglieder angewachsen ist, über die Unterstützung der Stadt. Die übernimmt nicht nur die Kosten für die Bühne, sondern auch das so genannte Wurfgeld. Das sind die Kosten für Kammelle und andere Dinge, die vom Gaudiwurm aus ins Publikum gefeuert werden. Zwischen 20 und 40 Euro gibt's für jede Gruppe.
Gaudiwagen auf Tour
Weil auch auswärtige Narren die Hallstadter unterstützen, schickt der Verein seinen Faschingswagen erstmals außerhalb der Stadtgrenzen: Nach Oberhaid am Faschingssamstag und tags darauf nach Memmelsdorf, bevor er am Rosenmontag durch Hallstadt rollt.
Bei den närrischen "Auslandseinsätzen" geht es für Reitberger und seine Mitstreiter ums Lernen: "Wir wollen sehen, wie das wo anders gemacht wird." Mittendrin in so einem Zug sei das vermutlich am sinnvollsten. Dass den Akteuren des Hallstadter Faschingsvereins dafür Zeit in der Hochphase des närrischen Treibens bleibt, liegt an der intensiven Vorplanung. "Wir haben lange überlegt, was der günstigste Tag für unseren Zug ist," weil man nicht mit anderen kollidieren will. So hat sich der Rosenmontag vermutlich etabliert. Dafür setzen sich jedenfalls Manuel Reitberger und die Mitglieder des Hallstadter Faschingsvereins ein. Zumal es hier über Jahrzehnte keinen gegeben hat. "Keiner weiß, wann genau der letzte war."
Es werde vermutet, in den 50ern. Wer übrigens noch Bilder hat bzw.andere Quellen und Informationen, der Faschingsverein würde sich über eine Kontaktaufnahme freuen.
Aber jetzt haben Reitberger und die Seinen alle Hände voll zu tun, um den Vereinswagen auf den Weg durch Oberhaid, Memmelsdorf und natürlich Hall stadt zu schicken. Faschingsdienstag will der selbstständige Telekommunikationstechniker dann in Bamberg zuschauen. Am Aschermittwoch, dürfte er sein Faschings-Faible erst einmal ausgelebt haben - bis die Vorbereitungen für den Fasching 2016 beginnen. "Alles ist ja noch ausbaufähig."