Hallensprecher erwartet Basketball- Hammerparty
Autor: Harald Rieger
Bamberg, Freitag, 14. Juni 2013
Das dritte Finalspiel der Brose Baskets am Sonntag ist für den Hallensprecher der Stechert-Arena eine Herausforderung. Er will das Publikum so anheizen, dass die Spieler nicht mehr anders können, als siegen.
Normalerweise sitzt Matthias Steger im Funkhaus von Radio Bamberg und versucht, von dort aus die Zuhörer der Region in seiner Morningshow aus den Federn zu holen. Am Sonntag jedoch wartet auf den Radiomoderator eine ganz andere Herausforderung: Er wird als Hallensprecher alles geben, um die Stimmung in der Stechert Arena so anzuheizen, dass die Spieler der Brose Baskets auf dem Parkett sozusagen zum Sieg und damit zur vierten Meisterschaft in Folge getragen werden.
Eine Aufgabe, die Steger wahrscheinlich nicht mehr allzu schwer fallen dürfte: Denn zum einen kann er sich auf Freak City verlassen, zum anderen ist er seit 2003 Hallensprecher in der Bamberger Arena und damit längst ein alter Hase. "Ich kann mich noch genau erinnern, als ich die ersten Spiele als Hallensprecher moderierte. Ich war tierisch nervös." Mittlerweile jedoch sei es eine angenehme Aufgabe, die ihm großen Spaß bereite. 1#googleAds#100x100 Vor allem, da er weiß, dass er eigentlich jede Situation meistern kann.
Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem die Ankündigung der Mannschaft und deren Aufstellung, in den Pausen moderiert er Scheckübergaben oder Spendenaktionen und nach dem Spiel leitet er den Fan- bzw. VIP-Talk. Während des Spiels verkündet er, wer gefoult oder wer gerade ein- bzw. ausgewechselt wurde. Er animiert aber auch immer wieder die Zuschauer zu Sprechchören oder zum Mitklatschen. "Dabei aber gibt es klare Regeln, wie weit ich gehen darf. Beleidigungen des Gegners sind strikt verboten. Auch darf ich zur Defensive nur aufrufen, bis der Kontrahent die Mittelfeldlinie erreicht hat. Und bei den Freiwürfen muss ich mich ruhig verhalten", erläutert Steger.
Schokolade zur Beruhigung
Sein schönstes Spiel, welches er bisher als Hallensprecher miterlebte, war das fünfte Finalspiel gegen Frankfurt im Jahre 2010. "Ich war damals sehr aufgeregt und voll Adrenalin. Der damalige Trainer Volker Stix bemerkte dies und brachte mir vor dem Spiel eine Tafel Schokolade zur Beruhigung", schildert der Hallensprecher.
Vorbereitungen auf ein Spiel trifft Steger nicht. Vielmehr reagiert er spontan. Er informiert sich lediglich im Vorfeld eines Spieles über den Ablauf. Damit sei er bisher immer gut gefahren. Komplikationen habe es bis auf einmal bisher auch keine gegeben. Das war, als letztes Jahr die gesamte Tonanlage während eines Spieles ausfiel. "Es ging einfach nichts mehr, weder mein Mikrofon noch die Musikanlage. Wir hatten dann auf die Notfallanlage umgeschaltet, so dass ich weiter moderieren konnte. Es war aber schrecklich", erinnert sich Steger. Seine Stimme habe geklungen wie die eines Bahnhofssprechers, der gerade einen Zug ansage.
Allerdings sei dies bisher die einzige außergewöhnliche Situation gewesen. Denn unter seiner Moderation ist es noch nie vorgekommen, dass das Publikum nicht mitgemacht hätte. "Wenn es drauf ankommt, steht Freak City hinter der Mannschaft. Zudem weiß ich inzwischen auch ganz gut, was ich wann dem Publikum zumuten kann." Und für alle Fälle habe er immer noch einen DJ an seiner Seite, mit dem er sich etwas einfallen lassen kann, wie sie die Emotionen im Publikum wecken können.
Und welche Prognose gibt Matthias Steger fürs Spiel am Sonntag? "Ich denke, dass die Halle in Bamberg brennen wird. Zwar werden die Oldenburger auch mal in Führung gehen, aber am Ende werden wir siegen und dann den vierten Meistertitel in Folge mit einer Hammerparty feiern."