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Gute Aussichten für die "Weide"


Autor: Hans-Werner Penning

Oberhaid, Samstag, 19. Januar 2013

Gleich zwei bayerische Staatssekretäre ließen sich in Oberhaid über die Ortskern-Sanierung informieren. Melanie Huml und Gerhard Eck betonen dabei die Schaffung von zukunftsfähigen Lebensverhältnissen auf dem Lande.
Bürgermeister Joneitis (Zweiter von links) erläutert Staatssekretärin Melanie Huml die Sanierung der Mühlbach-Ufer. Foto: Michael Gründel


Im Jubiläumsjahr der Gemeinde Oberhaid will sich der Freistaat Bayern offenbar nicht lumpen lassen. Die beiden Staatssekretäre Melanie Huml (Umwelt) und Gerhard Eck (Inneres, beide CSU) trafen sich gestern sogar auf ungefähr halbem Weg in Oberhaid, wobei vor allem der Unterfranke Eck klare Worte zu einer möglichen Förderung der Ortskern-Sanierung aus Städtebau-Fördermitteln mitgebracht hatte. Noch keine Zahlen zwar, aber "förderwürdig" sei der Antrag aus Oberhaid allemal. "Sie dürfen sich sehr, sehr, sehr große Hoffnungen machen", meinte der Innen-Staatssekretär.

Um was es ging, hatte Bürgermeister Carsten Joneitis (SPD) zuvor noch einmal erläutert. Sozusagen über alle Parteigrenzen hinweg bat er um Unterstützung für die Sanierung des historischen Straßenzuges Weide zwischen Schweinfurter Straße und Bahnlinie, einem Teil des alten Oberhaider Ortskernes.

Rund 1,8 Millionen Euro wolle die Gemeinde in den nächsten Jahren, verteilt auf mehrere Abschnitte, hier in bessere Wohn- und Lebensverhältnisse investieren.

Vor allem die Neugestaltung des Bachbettes - derzeit eine Betonrinne aus den 1970er Jahren - sei dringend geboten. Wie schon bei den bisherigen Sanierungsabschnitten benötige man allerdings die Unterstützung aus dem bayerischen Städtebau-Förderprogramm, so Joneitis. "Deshalb freut uns diese Aussage sehr", so das Gemeindeoberhaupt zur gern gehörten Stellungnahme Ecks.

Zu danken hat man's in Oberhaid vielleicht den "Verknüpfungen" auf Staatssekretärs-Ebene mit dem bayerischen Umweltministerium. Häufig müsse man die Investitionen gemeinschaftlich organisieren und sei auch durchaus dankbar für kommunale Initiativen. Melanie Huml jedenfalls sah hier ausdrücklich ein "ökologisches Interesse". Da treffe es sich gut, dass Oberhaid mittendrin liege zwischen den Wohnsitzen der beiden bayerischen Kabinettsmitglieder. Auch Huml dankte dem Gemeinderat für dieses Vorhaben, das sie schon seit Jahren mitverfolge.

Über alle Parteigrenzen hinweg betonte Bürgermeister Joneitis, dass mehr Lebensqualität nicht zum Nulltarif zu haben sei. "Wir brauchen deshalb den Zuschuss, auch wenn es zuletzt schwierig war, da dran zu kommen." Weil man bisher mit dem Städtebauförderprogramm gute Erfahrungen gemacht habe, wolle man es auch nicht wechseln.

Als "nicht zufriedenstellend" bezeichnete Bauingenieur Ingo Jakobsen von der Planungsgruppe Strunz den aktuellen Zustand der "Weide". Es gebe erhebliche Mängel an Straßen und Gebäuden, das Gerinne des Mühlbaches sei gar "naturfern". Statt des Betontroges plane man terrassierte Ufermauern aus Naturstein. Die Straßen beiderseits des Mühlbaches sollten asphaltiert werden, die Gehwege als Betonpflaster mit Graniteinfassungen neu entstehen. Bei der Begrünung müsse man indes auf die anliegenden Privatgrundstücke setzen. "Wir brauchen den Platz für die Straße", so Jakobsen.

Baudirektorin Petra Gräßel von der Regierung von Oberfranken und der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Kronach, Hans Hemmerlein, lobten sehr zur Freude von Kämmerer Pickel die "sehr professionelle" Antragstellung der Gemeinde Oberhaid, die eine zügige Bearbeitung vereinfache. Mit den laufenden Arbeiten an der Brücke über den Mühlbach will man laut Hemmerlein schon in absehbarer Zeit fertig sein - "je nach Witterung in vier bis sechs Wochen". Der Brücke fehle nur noch der Fahrbelag. Im weiteren Verlauf der Weiden-Sanierung ist zudem ein Fußgängersteg über den Bach geplant.