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Grundschule in Ebrach: Fluchttreppe kommt nicht heuer


Autor: Anette Schreiber

Ebrach, Freitag, 12. Sept. 2014

Die Grundschule in Ebrach erhält eine Fluchttreppe und in den Klassenzimmern werden Zugänge geschaffen.
An der Ostseite der Grundschule wird eine Fluchttreppe angebracht. Foto: Walter Hanslok


Seit langem ist der zweite Feuer-Rettungsweg für die Grundschule Ebrach ein heißes Thema. Eine an der Ostseite bei Klassenzimmern anzubauende Fluchttreppe ist das Mittel der Wahl, eine Architektin wurde damit beauftragt. Denn der Marktgemeinderat hat nun nach entsprechenden Beschlüssen die weitere Planung und auch die Realisierung in Auftrag gegeben. Allerdings wird die Treppe nicht mehr in diesem Jahr gebaut. Das ist zeitlich nicht mehr machbar und auch nicht im Etat vorgesehen. Die Gesamtmaßahme kommt auf 60 000 Euro.

Damit die Schüler und Lehrer die Treppe im Brandfall auch erreichen können, sind in den Klassenzimmern Durchbrüche erforderlich.

Genauer gesagt in vier, erklärte Erster Bürgermeister Max-Dieter Schneider (SPD). Soviele Klassenzimmer sind es nämlich, in denen die Schülerinnen und Schüler der Volksschule unterrichtet werden.

Einige Gremiumsmitglieder waren verwundert über diese Zahl. Denn derzeit, während der Bauarbeiten an der Realschule, werden auch einige Realschüler in Räumen der Grundschule unterrichtet. Da man hier von einem vorübergehenden Phänomen ausgehe und die Zahl der vier Grundschulklassenräume als künftig ausreichend erachte, sehe man keine Notwendigkeit für den zusätzlichen Anschluss anderer Klassenräume, gab Schneider zu verstehen. "Wenn die Realschule meint, sie braucht einen Fluchtweg, soll sie einen bauen", so Schneider.
Im Übrigen sei das Konzept mit dem Landratsamt, der Feuerwehr und der Rektorin abgesprochen. Die Durchbrüche würden während der Ferien erfolgen, teilte Schneider dazu weiter mit. Daraus ergibt sich eine Realisierung des Vorhabens im kommenden Jahr. Geschlossen trägt das Gremium diese Entscheidung mit.

Glaubwürdigkeit gefragt

Geschlossen steht der Marktgemeinderat auch hinter seinem in einer vorherigen Sitzung gefassten Beschluss. Nach einem Antrag aus dem Gemeindeteil Großbirkach hatte man sich für die Errichtung von Tempo-30-Schildern und die Anbringung von Schwellen auf der Straße nahe eines Spielplatzes - mit unübersichtlicher und daher gefährlicher Verkehrslage - entschlossen. Nun kam gerade aus Großbirkach Verwunderung darüber, und der Antragsteller wollte im Nachhinein gar keinen solchen Antrag gestellt haben. "Wir brauchen eine gewisse Richtung und Glaubwürdigkeit", fasste dazu Marion Link den Tenor im Gremium zusammen. Wenn man nach einer Testphase feststelle, dass es diese Maßnahmen tatsächlich nicht braucht, dann könne man sie wieder aufheben, meint der Marktgemeinderat.

Zu Beginn der Sitzung wurde Klaus Bauerfeind vom Bürgermeister per Handschlag wieder zum Ortsbeauftragten für den Gemeindeteil Eberau verpflichtet. Die Eberauer hatten ihn erneut zu ihrem Ortsbeauftragten gewählt.
Rein formeller Natur war auch die Bestätigung der beiden neu gewählten Feuerwehrkommandanten des Gemeindeteils Buch. Bestätigt wurden demnach Richard Oppel als Kommandant und Markus Spath als dessen Stellvertreter.

Nicht anfreunden konnte sich der Marktgemeinderat mit dem Vorschlag vom Bayerischem Städte- und Gemeindetag sowie Feuerwehrverband. Sie bitten die Gemeinden und Städte um einen Beitrag. Denn Feuerwehrleute, die 40 Jahre aktiv sind, erhalten eine Woche kostenlosen Urlaub im Feuerwehr-Erholungsheim Bayerisch Gmain. Damit auch die Partnerinnen/Ehefrauen mitkommen können, sollten die betreffenden Städte und Gemeinden hier die Kosten (jeweils 250 Euro) übernehmen. Der Ebracher Marktgemeinderat meint, wenn man die Feuerwehren mit dem Geld unterstütze, sei das wohl eher in deren Sinn.
Bürgermeister Schneider bat das Gremium dann "um moralische Unterstützung." Denn darum handele es sich bei dem Beitritt zum Verein "Hilfe für Schüler an Förderschulen im Landkreis Bamberg e.V.", zumal hier keine Mitgliedsbeiträge anfielen. Diese moralische Unterstützung wird es fortan geben.