Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Schulze zu Gast in Hallstadt
Autor: Anna-Lena Deuerling
Hallstadt, Mittwoch, 29. August 2018
Katharina Schulze war am Mittwoch in Hallstadt zu Gast. Im Gespräch mit den Bürgern feuerte die Landtagsabgeordnete ordentlich gegen die CSU.
Wenn es Optimismus für einen erfolgreichen Wahlkampf braucht, fährt Katharina Schulze auf ihrer Tour durch Oberfranken momentan die richtige Strategie. "In 46 Tagen wird die absolute Mehrheit der CSU in Bayern endlich Geschichte sein", schmettert die 33-Jährige in Hallstadt ins Mikrofon - das bei der überschaubaren Menschenansammlung vielleicht nicht unbedingt notwendig gewesen wäre. Die Fraktionsvorsitzende hatte in Hallstadt zur offenen Bürgersprechstunde geladen. Grüne Unterstützung aus Bamberg erhielt sie von Joachim Sator.
Begründete Zuversicht
Die Zuversicht der Landtagsabgeordneten, die gemeinsam mit Ludwig Hartmann das Spitzenduo für die anstehende Landtagswahl bildet, kommt nicht von ungefähr. Nach jüngsten Umfrageergebnissen liegen die Grünen bei 15,1 Prozent (Umfrageinstitut Civey, 27. August) und wären damit zweitstärkste Partei - hinter der CSU, die laut Civey bei 37,8 Prozentpunkten liegt. Bei einem Ministerpräsidenten, der das Ende des geordneten Multilateralismus ausrufe und einem Vorsitzenden, der sich in Zeiten eines vereinten Europas mit einer bayerischen Grenzpolizei brüste - nicht verwunderlich, so Schulze.
Kein Wahlkampfauftritt ohne das Thema Einwanderung. "Deutschland war schon immer ein Einwanderungsland", sagt Schulze. Es sei albern, dass selbst führende Unionspolitiker ihre Augen vor dieser Tatsache verschließen. Besser sei es, in die Zukunft zu blicken. Deutschland brauche nicht nur ein Einwanderungsgesetz, es sei sogar elementar wichtig, um die sozialen Sicherheitssysteme und die Wirtschaft am Laufen zu halten.
Spurwechsel bei Einwanderung
"Alles staut sich momentan auf der engen Straße des Asyls", sagt Schulze. Dieses individuelle Recht müsse bestehen bleiben. Für alle anderen müsse man klare Kriterien für eine Bewerbung definieren, wie es in anderen Ländern auch funktioniere.