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Größtes BMW-Haus Oberfrankens bald in Bamberg


Autor: Jutta Behr-Groh

Bamberg, Freitag, 27. Mai 2016

Die Firma BMW-Sperber investiert in ein neues Autohaus und will ihre Standorte Bamberg und Hallstadt zusammenlegen.
An dieser Stelle des Berliner Rings, zwischen Malerviertel und der Firma Metalluk (Hintergrund), plant das Autohaus Sperber einen großen Neubau. Foto: Barbara Herbst


Die Tage der BMW-Niederlassungen am Kunigundendamm in Bamberg und in der Emil-Kemmer-Straße in Hallstadt sind gezählt. Spätestens im Frühjahr 2018, lieber schon 2017, möchte Geschäftsführer Joachim Sperber die beiden Standorte in einem neuen, deutlich größeren vereinen.

Geplant ist das Autohaus am Berliner Ring, auf dem Brachland zwischen Malerviertel und der Firma Metalluk, also schräg gegenüber des Gartencenters Dehner. Die Investition gibt Joachim Sperber, ein Enkel des Firmengründers, mit rund 14 Millionen Euro an.


In die Zukunft geplant

"Das ist, wie ich glaube, eine sehr gute Nachricht für den Wirtschaftsstandort Bamberg", sagte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD), als er der Lokalredaktion am Freitag - gemeinsam mit Joachim Sperber - das Vorhaben vorstellte.
Die Kommune setzte laut Starke "alles" daran, dass die größte BMW-Niederlassung Oberfrankens auf Stadtgebiet entsteht und nicht andernorts.

Sperber peilt 80 bis 90 Arbeitsplätze und zusätzliche Ausbildungsstellen an. Einziehen werde man zunächst mit 70 Mitarbeitern aus den Standorten Bamberg und Hallstadt.


Hohen Marktanteil in der Region

Es gab Überlegungen, die beiden bestehenden Häuser zu modernisieren. Das hätte ähnlich viel gekostet, aber die Platzprobleme nicht gelöst, so der Geschäftsführer. Mit dem Neubau wolle man sich für die nächsten 20 bis 25 Jahre positionieren: "Wir haben etwas größer geplant, als wir es ursprünglich wollten."

Die Fahrzeuge aus München verkaufen sich im Raum Bamberg offenbar gut: BMW hat nach Sperbers Angaben in der Region einen überdurchschnittlichen Marktanteil von um die 13 Prozent; bundesweit liege er bei etwa 8 Prozent. Künftig werde man Platz für alle Modelle haben.

Wenn der Bausenat des Stadtrats das Vorhaben in seiner Sitzung am 8. Juni auf den Weg bringt, werden sich Infrastruktur und Stadtbild am Berliner Ring bald deutlich verändern. Das Autohaus soll eine eigene Ein- und Ausfahrt bekommen und zudem über eine Stichstraße von der Ohmstraße her angebunden werden.

Von der modernen Architektur mit viel Glas verspricht sich der Oberbürgermeister eine städtebauliche Aufwertung. Das Stadtbild werde von der Neuansiedlung ähnlich gewinnen wie dies schon durch den Brose-Neubau an der Breitenau der Fall sei.


Soccerplatz wird verlegt

Für die 14-Millionen-Euro-Investition muss der Soccerplatz verlegt werden, der jetzt mitten in der unbebauten Flur südlich des Malerviertels liegt. Oberbürgermeister wie Investor versprechen, das Spielfeld werde in der Nähe des Jugendtreffs neu geschaffen. Die jungen Leute in Bamberg-Ost sollten keinesfalls das Nachsehen haben.

Von ihren jetzigen Standorten in Bamberg und Hallstadt wird sich die Firma Sperber trennen. Die Stadt hegt laut Starke am Kunigundendamm keine Kaufabsichten, hat aber klare Vorstellungen für die künftige Nutzung: Man wünscht sich Wohnbebauung, wie sie rechts und links des Autohauses schon besteht. Investoren, die dort dringend benötigten Wohnraum schaffen wollen, sichert Starke die Unterstützung der Stadt zu.

Die Zusammenlegung der Sperber-Standorte in Bamberg und Hallstadt wird nach Auskunft des Geschäftsführers keine Auswirkungen auf die beiden weiteren Niederlassungen in Lichtenfels und Reckendorf haben. In Reckendorf im nördlichen Landkreis Bamberg ist das Familienunternehmen im Jahr 1950 gegründet worden.