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Gerd Schneider neuer Bürgermeister in Memmelsdorf


Autor: Hans-Werner Penning

Memmelsdorf, Sonntag, 30. März 2014

In Memmelsdorf tritt der 52-jährige SPD-Kandidat die Nachfolge von Johann Bäuerlein (CSU/WLW) an. Er lieferte sich ein spannendes Rennen mit seinem Rivalen Harald Tkaczuk von der neu gegründeten Wählerinitiative ALM9. CSU-Bewerber Andreas Saal war vor zwei Wochen ausgeschieden.
Der künftige Bürgermeister von Memmelsdorf, Gerd Schneider (Mitte), freute sich über die Glückwünsche seines Vorgängers Johann Bäuerlein. Links Schneiders Lebensgefährtin Kerstin Wagner.  Foto: RiegerPress


Den erwartet spannendenVerlauf nahm gestern die Stichwahl um die Nachfolge von Johann Bäuerlein als künftiger Bürgermeister der Gemeinde Memmelsdorf. Bis zur Bekanntgabe der letzten Wahlergebnisse - zwei der sechs Briefwahlbezirke - stand nicht fest, ob in Zukunft der Unternehmensberater Gerd Schneider (SPD) oder der Lehrer Harald Tkaczuk (ALM 9) an der Spitze der zweitgrößten Kommune des Landkreises Bamberg stehen würde. Dann aber bestätigte sich der Trend, der sich schon vorher anhand der Ergebnisse aus den einzelnen Wahllokalen abgezeichnet hatte: Mit 2086 Stimmen - das waren 53,34 Prozent der abgegebenen gültigen - sicherte sich Gerd Schneider den Wahlsieg. Für Harald Tkaczuk votierten 1825 Wähler (46,66 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 54,89 Prozent, 3939 von 7176 Wahlberechtigten hatten abgestimmt. Gültig waren 3911 Stimmen.

Das waren etwa fünf Prozent weniger als vor zwei Wochen.

Bevor Wahlleiter Ralf Pfister um 18.45 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses das vorläufige amtliche Endergebnis bekannt gab, hatte es unterschiedliche Resultate aus den einzelnen Wahllokalen gegeben. Und ein Patt: Im Bezirk Schule Memmelsdorf I erhielten beide je 79 Stimmen. Schule II gewann Schneider mit 81: 68, Schule III holte sich Tkaczuk mit 78:61. Mit Ausnahme von Meedensdorf (19:35) gingen alle anderen "normalen" Stimmbezirke an Schneider, am deutlichsten Lichteneiche mit 95:36. Unterschiedlich waren die Ergebnisse in den fünf Briefwahl-Bezirken: Hier gewann Tkaczuk zwei, Schneider aber drei. Nach der Auszählung der Urnen hatte der SPD-Kandidat bereits mit 804 (57,14 %) : 603 Stimmen vorne gelegen. Hinzu kamen 1282 (51,2 %) aus der Briefwahl.

Ein knapperes Ergebnis hätte der noch amtierende Rathauschef Johann Bäuerlein (CSU/WLW) erwartet. "Der Wähler akzeptiert offenbar auch Bewerber, die sich bisher nicht in der Gemeindepolitik engagiert haben", befand er. In sechs Jahren werde sich zeigen, ob dieser Mut sich auszahle.

Von einem "sensationellen Ergebnis" sprach auch der Wahlsieger. "Ich bin mehr als überrascht und freue mich unendlich", bekannte der 52-jährige Unternehmensberater nach einer stürmischen Gratulationscour seiner Anhänger noch im Rathaussal. Natürlich hatten auch Johann Bäuerlein und Gegenkandidat Harald Tkaczuk ihre Glückwünsche ausgesprochen, ebenso wie die meisten Gemeinderäte und Verwaltungsmitarbeiter. CSU-Sprecher Herbert Stenglein hatte sich zu diesem Anlass sogar in einen roten Pullover gehüllt. Von einem "harten Wahlkampf" bis zum letzten Tag sprach Harald Tkaczuk. "Letztendlich haben wir, die ALM 9, zwei Sitze im Gemeinderat gewonnen".

Der Bürgermeister der Nachbargemeinde Gundelsheim, Jonas Merzbacher (SPD), wünschte sich eine weiterhin gute Zusammenarbeit. Respekt zollte er Harald Tkaczuk, der in kurzer Zeit viele Anhänger mobilisiert habe.
Im ersten Wahlgang vor zwei Wochen hatte Schneider 41,94 Prozent der Stimmen erhalten, auf Harald Tkaczuk waren 30,60 Prozent entfallen. Danach gab es Blasmusik auf dem Rathausplatz.