Geplanter Baustart für den "Ulanenpark" im Dezember
Autor: Michael Wehner
Bamberg, Sonntag, 13. November 2016
Am 9. Dezember findet der erste Spatenstich auf dem ehemaligen Glaskontor-Gelände statt. Das künftige Wohnviertel heißt "Ulanenpark".
Peter Neller (CSU) sprach von einem "Turbo-Schub für den Stadtteil", Ursula Sowa (GAL) von einer "wunderbaren neuen grünen Burg in der Wunderburg". Anlass für die gute Stimmung im Bausenat der Stadt war ein kommunalpolitischer Dauerbrenner, oder besser die konkrete Aussicht, dass die Baulücke des früheren Glaskontorgeländes nun doch noch unter dem lange ersehnten neuen Stadtteil verschwindet.
Über 20 Jahre arbeitete die Stadt an der Wiederbelebung dieser innenstadtnahen Industriebrache. Mehrfach verliefen die Verhandlungen der Stadt mit Grundeigentümern, Bauträgern und Investoren im Sande des dort reichlich vorhandenen Gärtnerlandes.
Doch nachdem die Stadt unlängst die letzten Sperrgrundstücke kaufen konnte, gibt es jetzt einen Termin. Am 9.
Die Voraussetzung dafür schuf kürzlich der Bausenat, indem er grünes Licht für zwei vorliegende Bauanträge erteilte.
Projekt 1 wird den Stadtteil unter dem Namen Ulanenpark gewissermaßen ein erstes Gesicht verleihen. Das L-förmige und auffällig begrünte Gebäude erstreckt sich beidseits der Straßenecke Erlichstraße, Kapellenstraße und wird im Erdgeschoss einen 1200 Quadratmeter großen Rewe-Markt beherbergen. Hier soll der bisherige Nahkauf-Betreiber die Nahversorgung des neuen Stadtteils für rund 400 Menschen übernehmen.
Wichtig angesichts des starken Bevölkerungswachstums: In den oberen drei Geschossen entstehen insgesamt 54 Wohnungen. In welchem Umfang sie den von OB Andreas Starke (SPD) stets geforderten Anspruch auf preiswertes Wohnen erfüllen, ist derzeit offen. Auf Nachfrage von Ursula Sowa (GAL) und Herbert Lauer (BA) teilte die Stadt mit, dass über eine "soziale Komponente" verhandelt wird.
Projekt 2 wurde vom Bausenat ebenfalls einstimmig und mit großem Lob befürwortet. Das Gesundheitszentrum mit Praxen, Sanitätshaus, Apotheke, Cafe und Pflegeappartements ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadtbau GmbH und der Sozialstiftung Bamberg. Es soll, wie der Name schon sagt, die medizinische Versorgung in der Wunderburg gewährleisten und vor allem Dienstleistungen für ältere Menschen möglich machen.
Auffällig ist seine Form - ein sechseckiger Baukörper, der sich mit einer Frontlänge von ca 80 Metern an der Erlichstraße erstreckt und einen begrünten Innenhof umschließt. Die maximale Traufhöhe beträgt 14 Meter. Auch im Gesundheitszentrum entstehen viele Wohnungen, über alle vier Geschosse sind es 46.
Daneben sind zwei Pflegewohngruppen und eine Tagespflege geplant. "Das ist außerordentlich. So kann man die älteren Menschen im Stadtteil halten", lobte Herbert Lauer von der Bamberger Allianz.