Druckartikel: Gelungene Premiere: Konzert in der MGO-Druckerei

Gelungene Premiere: Konzert in der MGO-Druckerei


Autor: Michael Memmel

Bamberg, Sonntag, 10. Juli 2016

Das Druckzentrum der Mediengruppe Oberfranken besteht den Härtetest als Konzerthalle. 400 Besucher erlebten es unter dem Motto "Barock trifft Moderne".
Mitglieder der Bamberger Symphoniker musizierten im Druckzentrum der Bamberger Mediengruppe Oberfranken. Foto: Matthias Hoch


Mit einem Clown hatte Jörg Schild-Müller sicher nicht gerechnet. "Am Freitagabend konnte ich mir nicht vorstellen, dass hier einen Tag später ein Konzert stattfinden soll - bei dem engen Zeitfenster, das wir für den Umbau hatten", erzählt der Spartengeschäftsführer der Druckereien.

Aber genau das passierte: Für die zweite Auflage der Industrie-Symphonie verwandelte sich das Druckzentrum der Mediengruppe Oberfranken (MGO) am Samstag in einen Konzertsaal - und zwar in einem ähnlich rasanten Tempo, wie die aktuell schnellste Druckmaschine der Welt üblicherweise 50 000 Exemplare einer 32-seitigen Zeitung in der Stunde produziert.

Kaum hatten sich die letzten Samstags-Ausgaben der MGO-Zeitungen auf den Weg zu den Zustellern und zu den Lesern gemacht, begannen um 2 Uhr in der Nacht die Techniker mit dem Umbau der Weiterverarbeitungshalle, wo also zum Beispiel Werbeprospekte eingelegt werden. Sieben Stunden später musste alles fertig sein, schließlich wollten die Bamberger Symphoniker ab 9 Uhr proben.

Es funktionierte und Intendant Marcus Rudolf Axt zeigte sich beeindruckt: "Beim ersten Ortstermin standen da palettenweise Prospekte rum und große Papierrollen. Aber heute war alles ausgeräumt, aufgeräumt, schick beleuchtet. Auf einmal war es ein richtiger Konzertsaal."

Auch Jörg Schild-Müller staunte - erst darüber, dass alles rechtzeitig geklappt hatte, und dann über den Clown. Eine rote Perücke auf dem Kopf und das Gesicht geschminkt eröffnete nämlich Angelos Kritikos jeweils mit einem quietsch-modernen Posaunen-Solo die zwei Konzerte am Samstagabend. Gut 400 Zuhörer saßen insgesamt bei beiden Terminen im Viereck um die Bühne herum und lauschten dem abwechslungsreichen, kurzweiligen Programm im Zentrum. "Beachtlich, wie viele Zuhörer gekommen sind", freute sich Intendant Axt, der um die viele Freiluft-Konkurrenz wusste.


Spannungsgeladen und vielseitig

Zwei Stunden später setzte ein Schlag auf ein zwei Meter langes Metallblech den Schlusspunkt. Der helle Donner-Klang musste keinen Gast aufwecken - um wegzudämmern, war die Musik viel zu spannungsgeladen und vielseitig. Und so verließen die meisten Gäste gut unterhalten und mit einem beschwingten Lächeln das Druckzentrum.

Richtig strahlen durfte Philipp Gatz. Der Verlagsleiter Media-Verkauf bei der MGO hat die Idee für die Industrie-Symphonie entwickelt und schon die Premiere bei Brose in Coburg eingefädelt. Als in der Halle schon die kleine Bühne wieder abgebaut ist, zieht er zufrieden Bilanz für die Veranstaltung im eigenen Haus: "Es ist alles perfekt gelaufen." Eine Lehre hat er allerdings gezogen: Sollte es eine Wiederholung geben, sollte diese nicht wieder im Sommer über die Bühne gehen: "Da ist einfach zu viel los."

Während Gatz völlig entspannt ist, zwickt es bei Schild-Müller in der Nacht zum Sonntag noch ein bisschen im Magen: "Ich freue mich und bin erleichtert, wenn am Sonntag wieder die Maschinen laufen." Man weiß schließlich nie - jetzt, da sogar mit Clowns in der Druckerei zu rechnen ist.
 

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