Gans, Karpfen und Würstchen: Woher kommt unser traditionelles Weihnachtsessen?
Autor: Redaktion
Bamberg, Donnerstag, 21. Dezember 2017
Um das Essen an Weihnachten gibt es in Deutschland viele Traditionen. Woher sie kommen und warum man was an Heiligabend isst, lesen Sie hier.
Traditionelles Weihnachtsessen steht in Deutschland immer noch hoch im Kurs. Auch wenn christliche Traditionen immer weiter an Bedeutung verlieren, halten die Deutschen an Heiligabend weiter an traditionellem Weihnachtsessen fest. Wieso gelten aber Gerichte wie Gans, Würstchen oder Karpfen als Tradition?
Woher kommt die Weihnachtsgans?
Laut Statista ist bei rund 27 Prozent der Deutschen das traditionelle Weihnachtsessen an Heiligabend der klassische Gänsebraten, der häufig zusammen mit Rotkohl und Klößen serviert wird. Dabei hat dieses Gericht eigentlich wenig mit Dezember zu tun. Ursprünglich war der Gänsebraten fest mit dem Martinstag am 11. November verbunden und dementsprechend als Martinsgans bekannt. Mehrere Legenden versuchen, diesen Brauch zu erklären. Die wohl populärste berichtet vom Geistlichen Martin aus der französischen Stadt Tours, der aufgrund seiner großen Beliebtheit beim Volk zum Bischof geweiht werden sollte. Weil Martin aber schüchtern und zurückhaltend gewesen sein soll und sich des Amtes nicht würdig fühlte, versteckte er sich in einem Gänsestall. Die Gänse schnatterten aber so laut, dass sie Martin verrieten und er so zum Bischof geweiht werden konnte.Wahrscheinlicher ist jedoch eine andere Erklärung. Auf den 11. November fällt nicht nur der Martinstag, er bedeutete auch das Ende des bäuerlichen Jahres. Dazu wurde eine letzte Lehnsabgabe fällig, die oft in Form einer Gans abgeleistet wurde. Da es wirtschaftlich meist unsinnig erschien, das Federvieh noch durch den Winter zu füttern, verarbeitete man die schnatternde Lehnsabgabe zu einem Festessen. Gleichzeitig beginnt mit dem Martinstag im kirchlichen Kalender allerdings die zweitwichtigste Fastenzeit, die an Weihnachten endet. Die oftmals strenggläubige Bevölkerung wartete deshalb mit der Schlachtung bis die Fastenzeit vorüber war und servierte die Gans als weihnachtliches Festessen.