Gab es ein Bordell in der Bamberger Aufnahmeeinrichtung?
Autor: Michael Wehner
Bamberg, Freitag, 16. März 2018
Mit einer Hundertschaft durchkämmte die Polizei Bambergs Großunterkunft auf der Suche nach Beweisen für illegale Prostitution. Das Ergebnis ist eindeutig.
Es war ein großer Polizeieinsatz in der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken. Mit einer so genannten Hundertschaft aus Beamten der Bereitschaftspolizei, der Kripo Bamberg und vom Ordnungsamt der Stadt durchkämmten die Behörden im Auftrag der Staatsanwaltschaft die Großunterkunft mit über 1000 Flüchtlingen. Ihr Ziel war es, Hinweise zu finden, die das bestätigten, was ungenannte Zeugen bereits im vergangenen Jahr beobachtet haben wollten: unerlaubte Prostitution in der AEO.
Etwa ein halbes Jahr haben die umfangreichen Ermittlungen gedauert, sie gingen auf einen Bericht in der Zeitung Fränkischer Tag zurück, die am 7. Oktober über Vorwürfe 2017 aus internen AEO-Kreisen berichtet hat.
Seit Anfang März 2018 steht aus Sicht der Behörden endgültig fest: Es gab und gibt in der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken keine Hinweise für eine illegale oder jugendgefährdende Prostitution oder darüber hinaus für eine gefährliche Körperverletzung. Eine solche wäre vorgelegen, wenn es sich bestätigt hätte, dass eine HIV-infizierte Frau käufliche Liebesdienste angeboten hätte.
Auch der Verdacht auf Menschenhandel, ein häufig im Umfeld von illegaler Prostitution zu beklagendes Verbrechen, hat sich nicht bestätigt. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen Unbekannt am 8. März eingestellt.
Ausführliche Informationen über die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft finden Sie hier.