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Frostiges Franken: Das erwartet uns wettertechnisch in den nächsten Tagen


Autor: Christian Pack

Bamberg, Mittwoch, 18. Januar 2017

Die Kombination aus Minusgraden und Sonnenschein bleibt der Region weiter erhalten. Ende Januar könnte es etwas milder werden.
Ein stabiler Kratzer aus Kunststoff, die Finger mit einem dicken Handschuh geschützt: So rücken Autobesitzer der Eisschicht auf ihren Scheiben am häufigsten zu Leibe. Foto: Patrick Pleul, dpa


Frieren ohne Ende: Bis mindestens Mitte kommender Woche müssen die Menschen im Freistaat mit teils deutlichen Minus-Graden rechnen. "Das ist schon ziemlich sicher", sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes am Donnerstag in München. Ganz so frostig wie in der Nacht zum Donnerstag soll es in der kommenden Woche aber nicht mehr werden: In Oberstdorf (Landkreis Oberallgäu) war es demnach am kältesten mit minus 21 Grad.

Im oberfränkischen Heinersreuth (Landkreis Bayreuth) und im oberbayerischen Reit im Winkl (Landkreis Traunstein) waren es minus 19 Grad. Zweistellige Minus-Grade gab es unter anderem auch in Hof (minus 16) und Bamberg (minus 15). In der Nacht zum Freitag sollen die Tiefstwerte sogar noch etwas weiter absacken: "Es wird noch mal eine Spur kälter", sagte der Meteorologe.


Den "eisigen Trump" im Garten

Optimale Voraussetzungen also, um einen "eisigen Donald Trump" zu erschaffen. Das dachten sich zumindest Albert Kammermeier und Tochter Magdalena aus dem oberpfälzischen Wenzenbach bei Regensburg. Seit einigen Tagen kann im Garten der Kammermeiers der bald "mächtigste Mann der Welt" bewundert werden - als Skulptur aus Schnee. "Mein Papa hat schon etwas Angst, dass es Schwierigkeiten mit dem nächsten US-Visum geben könnte", schmunzelte die 18-jährige Magdalena Kammermeier.

Die besondere Skulptur dürfte noch einige Tage standhaft bleiben. Die Kombination aus eisigen Temperaturen und blauem Himmel hält noch mindestens bis Anfang kommender Woche an. "Von Donnerstag bis Sonntag liegen wir im zentralen Bereich des Hochs. Niederschläge fallen keine", sagt der Herzogenauracher Wetterexperte Stefan Ochs. Durch die anhaltende Hochdruckwetterlage werde die kalte Luft bodennah gefangen. Dies habe zur Folge, dass sich mehr Schadstoffe ansammeln. "Das wird zu einer schlechten Luftgüte mit einer hohen Feinstaubbelastung führen."


Wird es in der Region milder?

Die aktuellen Temperaturen passten ins Januar-Bild. "Bisher ist der Monat in Franken 1 bis 1,3 Grad kälter als im Mittel. Der Januar dürfte der kälteste seit dem Jahr 2010 werden", sagt Meteorologe Dominik Jung. Daran dürfte auch der prognostizierte leichte Wetterumschwung nichts ändern. Nach und nach soll sich ab Mitte kommender Woche mildere Höhenluft durchsetzen. Das beschert Regionen wie dem Breisgau zumindest einen Hauch von Frühling: Bis zu zehn Grad könnten hier Ende Januar erreicht werden.

In Franken dürften hingegen keine Frühlingsgefühle aufkommen. Auch wenn es nachts mit den frostigen Temperaturen vorerst vorbei sein dürfte, wird tagsüber die Fünf-Grad-Marke nur selten geknackt.


Und was kommt dann?

Für den Februar ist ein Trend noch nicht auszumachen. Aktuell, so Jung, sieht es zwar danach aus, dass der Monat wärmer als im Durchschnitt werden könnte. "Aber etwas Genaues kann man noch nicht sagen. Der Februar zählt zu den Hochwintermonaten. Da kann also noch Einiges an Winter kommen."

Apropos Winter: Die Minus 21 Grad aus Garmisch-Partenkirchen waren im deutschlandweiten Vergleich bei weitem kein Spitzenwert. An der Wetterstation in Marienberg-Kühnhaide (Erzgebirge) wurden am Mittwochmorgen minus 27,8 Grad gemessen. In der Vorwoche waren die Temperaturen dort sogar auf minus 31,4 Grad gesunken.


Handy, Auto, Hund: Tipps bei frostigen Alltagsproblemen


Bei Kälte verlangsamen sich die chemischen Prozesse im Akku eines Handys. Das kann dazu führen, dass die Akkuleistung sinkt oder der Akku gar keinen Strom mehr liefert. Teilweise schalten sich die Smartphones sogar aus. Deshalb sollte man das Handy bei niedrigen Außentemperaturen nicht in Außentaschen der Jacken und Handtaschen mitführen. Auch im Auto sollte man es nicht liegen lassen. Stattdessen ist beispielsweise die Hosentasche eine bessere Lösung. Sollte das Smartphone trotzdem den Geist aufgeben, hilft es, das Handy am Körper aufzuwärmen.

Bei Minusgraden frieren Schlösser, Türen und Scheiben häufig ein. Bevor man losfährt, sollten deshalb einige Fehler vermieden werden. Zum Beispiel sollte man die Windschutzscheibe zum Abtauen nie mit heißem Wasser begießen. Die Scheibe könnte springen. Richtig: kratzen und/oder Scheibenenteiser benutzen. Türen sollte man nie mit Gewalt öffnen. Dadurch können Dichtungen reißen. Der ADAC rät, Dichtungen rechtzeitig mit geeigneten Pflegemitteln zu behandeln (z.B. Gummi-Pflegestift). Das verhindert das Festfrieren. Bei vereisten Türschlössern helfen Türschlossenteiser. Am besten ist es aber, das Einfrieren zu verhindern. Das funktioniert unter anderem mit einem Stück Tesafilm über dem Schloss. So kann kein Wasser eindringen und gefrieren.

Tiere sollten bei Schnee und Eis nur in Ausnahmefällen Winterschuhe oder -socken tragen. Die Bewegung werden dadurch eingeschränkt und das Tastempfinden verringert. Um die Pfoten der Vierbeiner zu schützen, sollten Besitzer die Pfoten mit Melkfett oder Vaseline einreiben und nach dem Gassigehen mit lauwarmem Wasser abspülen.