Druckartikel: Frensdorf will sein Erbe bewahren

Frensdorf will sein Erbe bewahren


Autor: Evi Seeger

Frensdorf, Donnerstag, 13. Februar 2014

Der Bestand des historischen Bereichs rund um das einstige Schloss soll gerettet werden. Die Räte bringen Förderaufträge auf den Weg
Das Gebiet rund um das ehemalige Schloss in Frensdorf Foto: Wolfgang Rössler


Einst stand an der Stelle ein stattliches Schloss mit Fachwerk, Türmen und einem Wassergraben. Eine Zeichnung aus dem Staatsarchiv zeigt den Zustand des Frensdorfer Schlosses, wie es wohl um 1600 ausgesehen haben mag. Heute ist davon nicht mehr viel übrig.

Auch wenn der offizielle Name der Ortslage immer noch "Im Schloß" heißt. Jahrhunderte sind darüber hinweg gegangen, haben ihre Spuren - und - Gebäude aus verschiedensten Epochen hinterlassen. Noch in den 1970er Jahren war von der einstigen Anlage wesentlich mehr vorhanden, wie eine Aufnahme zeigt, die auf das Jahr 1978 datiert wird. Damals waren noch die beiden Befestigungsringe zu sehen. Heute sticht an der Reundorfer Straße vor allem die alte baufällige Scheune ins Auge. Dass auch noch Reste des einstigen Mauerrings vorhanden sind, ist erst auf den zweiten Blick auszumachen.



Bereich aufwerten

Jetzt ist die Gemeinde "bestrebt, den historischen Bereich von Frensdorf aufzuwerten und den Bestand zu retten", wie Bürgermeister Jakobus Kötzner (AWL) erklärt. In der jüngsten Sitzung bekam er für die "vorbereitenden Maßnahmen zur städtebaulichen Sanierung" grünes Licht von den Gemeinderäten. Soweit es erhalten werden kann und förderfähig ist, soll das städtebauliche Erbe Frensdorfs bewahrt werden. Was den Räten hoch anzurechnen ist, denn dass dies keine einfache Aufgabe wird, wissen vermutlich alle ganz genau.

Dennoch will man das Projekt angehen, denn die Alternative wäre der totale Abbruch des historischen Bestands. Dies sollte aber keinesfalls die Lösung sein, wie in Gesprächen mit dem Landratsamt und dem Denkmalschutz deutlich wurde. Das eigentliche Problem bei dem Vorhaben dürften die Eigentumsverhältnisse sein. "Historisch bedingt", so Kötzner, sei das gesamte Areal des einstigen Schlosses heute auf mehrere Eigentümer aufgeteilt.

Unterschiedlicher Zustand

Das heißt, dass bis auf die Zufahrt das gesamte "Schloß"-Gelände in Privatbesitz ist. Die vorhandenen, zum Teil bewohnten Gebäude stammen aus den unterschiedlichsten Epochen. So unterschiedlich wie die Gebäude ist auch ihr baulicher Zustand und - das Interesse ihrer Eigentümer am historischen Bestand.

Ein zentrales, wohl aus der Barockzeit stammendes Gebäude, wurde von seinen neuen Besitzern hervorragend saniert und präsentiert sich heute als Schmuckstück. Und auch der Eigentümer der baufälligen Scheune an der Reundorfer Straße wolle sich der Aufgabe stellen und eine Sanierung angehen, war zu erfahren. Deren Bausubstanz soll nicht so schlecht sein, dass die Scheune nicht wieder hergestellt werden könnte.

Als ersten Schritt wird die Gemeinde nun anstreben, "eine Satzung über das Schlossgelände zu legen". Ziel ist eine - in Anlehnung an den historischen Bestand - "geordnete Bebauung". In diese Satzung haben sich dann alle Bauvorhaben einzufügen. Derzeit lägen zwei Bauanträge vor. In alle Genehmigungen werde die Denkmalschutzbehörde eingebunden.

Eigentümer einbeziehen

Die Aufgabe der Gemeindeverwaltung ist es jetzt, die entsprechenden Förderanträge auf den Weg zu bringen. Frensdorfs Geschäftsleiter Bernd Köppel hält es auch für möglich, dass es für Maßnahmen, die in das Konzept passen, Fördermittel für die Privateigentümer gibt.