Frensdorf mit viel Folklore und viel Europa
Autor: Evi Seeger
Frensdorf, Sonntag, 05. Mai 2019
Der 21. Oberfränkische Trachten- und Spezialitätenmarkt im Frensdorfer Bauernmuseum hatte viel zu bieten.
Draußen war es kalt und nass. In der Scheune des Bauernmuseums hingegen herrschte bei der Eröffnung des 21. Oberfränkischen Trachten- und Spezialitätenmarktes buntes Treiben. Dafür sorgte mit Musik und Tanz die Folkloregruppe aus dem polnischen Partnerlandkreis Jelenia Gorá (früher: Hirschberg). Nicht weniger schmissig legten sich die Kreuzschuher Kerwamusikanten ins Zeug. Dazu gesellte sich Boguslaw Lewandowski (Bamberger Symphoniker) mit temperamentvollem Geigenspiel.
Unter dem schlechten Wetter hatten insbesondere die Fieranten zu leiden, die ihre Stände im Hof des Bauernmuseums aufgeschlagen hatten. Dennoch zog der traditionelle Markt bereits am Samstag viele Besucher an. Pralles Leben, fröhliche Menschen und leuchtende Farben füllten die alten Mauern. An dreißig Ständen hielten Verkäufer aus ganz Oberfranken Typisches aus der Region feil. "Streuble" zum Beispiel, wie die ausgezogenen Krapfen der Gegend um Bamberg im oberfränkischen Kleintettau heißen. An den Ständen wurde angeboten, was zur Herstellung und zum Tragen von Tracht gebraucht wird: Neben prächtig festlichen auch alltagstaugliche Stoffe, Knöpfe, Bänder, Perlen, Schmuck, ja sogar Flitterkränze aus der Fränkischen Schweiz.
Daneben gab es Kunsthandwerk, Keramik, Blumen, Seifen und Allerlei für den Garten zu bewundern. Ein ganz besonderes Angebot waren alle Formen von Hüten, die von einem Herrn in fränkischem Gewand samt Dreispitz eigenhändig angepasst wurden.
Vorträge und Workshops
Unter dem Motto "Handarbeiten und Handwerk" hatte Museumsleiterin Birgit Jauernig Experten für Vorträge und Workshops im Museum vereint. Was eine fränkische von einer bayerischen Lederhose unterscheidet, wurde ebenso vermittelt wie "die verschiedenen Arten, Knöpfe anzunähen". Wer geschickt im Umgang mit Nadel und Faden ist, konnte lernen wie man Herzrüschen sticht, oder den Zauber des Stickens für sich entdecken.
"Dziem dobry - Guten Tag" rief der Hausherr, Landrat Hans Kalb bei der Begrüßung seinen Gästen zu. "Danke, dass ihr den europäischen Gedanken lebt." Wenn auch keine Brüsseler Spitze angeboten werde, so doch ein Gast aus Brüssel, scherzte Kalb bei der Begrüßung der Europaabgeordneten Monika Hohlmeier. Hier zeige sich Europa wie es sein solle, sagte Hohlmeier im Kreis der polnischen Gäste. "Kunst, Musik, Tanz und Tradition verbinden uns!" Mit einem temperamentvollen Tanz wurde das sogleich unter Beweis gestellt.