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Freie Fahrt am Kellerkereisel in Buttenheim


Autor: Anette Schreiber

Buttenheim, Donnerstag, 02. Mai 2013

Der so genannte Kellerkreisel bei Buttenheim ist die teuerste Maßnahme des Landkreises. Inoffiziell wird er schon seit geraumer Zeit genutzt, offiziell freigegeben wurde er aber erst am Donnerstag - nach der Segnung.
Pfarrer Günther Seel, der den Kreisverkehr segnete und Innenminister Joachim Herrmann am alten Kreuz beim nunmehr neuen Buttenheimer Kellerkreisel (dahinter). Foto: Barbara Herbst


Ein echter Segen, das ist der neue Kreisel vor den Toren des Marktes Buttenheim. Ein Segen für die gut 10.000 Verkehrsteilnehmer, die täglich zwischen Fränkischer Schweiz und Autobahn unterwegs sind, und natürlich auch für diejenigen, die nach Buttenheim oder von Buttenheim weg fahren, beziehungsweise auch für diejenigen, die hier einen der beiden Keller ansteuern. Seit der Eröffnung fließt der Verkehr hier nicht nur flüssiger, sondern vor allem auch sicherer. Und mit der offiziellen Eröffnung am gestrigen Donnerstag sogar mit Gottes Segen. Den erteilten die beiden Geistlichen Günther Seel und Jürgen Harder dem rund eine Million Euro teueren Konstrukt.

Schon mit seinem Bau sticht es unter anderen Projekten deutlich hervor, trägt es nicht nur die sachlich nüchterne Bezeichnung Kreiselbauwerk. Vielmehr hat Buttenheims Bürgermeister Johanns Kalb ihm die Bezeichnung Kellerkreisel angedeihen lassen.

Nicht nur der Name hat sich innerhalb kürzester Zeit fest etabliert, auch für die Nutzung des Kellerkreisels selbst ist das bereits der Fall, wie Johann Kalb feststellt. Baubeginn war im September 2012, Fertigstellung im April 2013. Bereits Anfang des Jahres wurde der Kreisel für den Verkehr frei gegeben, bis er für die Aufbringung der Teerschicht noch einmal gesperrt werden musste. Die Vollsperrung selbst dauerte vier Monate.

Der Kreisel ersetzt die bisherige Kreuzung von Staatsstraße St2960 und Kreisstraße BA9, eine besonders unfallträchtige und damit gefährliche. Ein Unfallschwerpunkt. Allein zwischen den Jahren 2006 und 2008 wurden hier 13 Menschen verletzt und zudem vier schwer verletzt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Zubringer zur Fränkischen Schweiz als Rennstrecke missbraucht wurde, wie sich Bürgermeister Kalb mit Schrecken erinnert und meint, nun habe man eine "Flaniermeile" erhalten. Die Unfallhäufigkeit, so ist es Landrat Günther Denzler wichtig hervorzuheben, war auch der Grund dafür, dass der Landkreis tätig wurde in einem der derzeit größten Projekte. Zu den Kosten von einer Million Euro gibt es 700.000 Euro Förderung. Der Kellerkreisel ist auch ein imposanter, mit 40 Metern Durchmesser und einer Fahrbahnbreite von 6,50 Metern.


Kunst im Kellerkreisel

Für Gestaltung und Pflege des Kreiselinneren ist nun die Marktgemeinde Buttenheim zuständig. Zunächst ist eine niederflurige Bepflanzung vorgesehen. Nach dem Wunsch von Bürgermeister Kalb soll jedoch etwas Unverwechselbares entstehen, möglichst Kunst.

An die Kunstausstellungen im Levi-Strauss- Museum ebenso wie an die Bierbrauer-Tradition in der Gemeinde erinnerte übrigens dann auch das Bier, das Innenminister Joachim Herrmann, der eigens zur Eröffnung gekommen war, als Präsent erhielt: "Herman-Bier", wie das Etikett unschwer erkennen lies und den Empfänger sichtlich amüsierte. Auch wenn es orthografische Unkorrektheiten gab. Bürgermeister Kalb hatte jedoch von der Pop-Art-Bierkollektion noch zwei Flachen speziell für diesen besonderen Termin und den hohen Gast reserviert. Denn die offizielle Eröffnung des Kreisels erfolgte in Buttenheim natürlich "mit großem Bahnhof". Herrmann wiederum dankte all denjenigen, die sich für den Kreisel von ihrem Land trennten und er freut sich für die Feuerwehr, dass ihr im Zuge der Kreuzungsentschärfung Unfall-Einsätze hier erspart bleiben.