Druckartikel: Fränkische CSU-Familie ist mit sich im Reinen

Fränkische CSU-Familie ist mit sich im Reinen


Autor: Evi Seeger

Schlüsselfeld, Freitag, 06. Mai 2016

Zum Dreifrankenstein oberhalb von Heuchelheim pilgerten wieder viele Parteifreunde.
Innenminister Herrmann am Rednerpult Foto: Evi Seeger


Eigentlich war alles wie immer: Zum Dreifrankenstein oberhalb von Heuchelheim, seit Jahrzehnten an Christi Himmelfahrt Ziel der fränkischen CSU, pilgerten auch in diesem Jahr wieder viele Parteifreunde. Inzwischen kommen die meisten allerdings motorisiert an den Ort, an dem die drei fränkischen Bezirke aneinander stoßen. Auch wenn sich die Kundgebung einst aus einer Sternwanderung entwickelt hat. Bei Bier, Bratwürsten und bei herrlichem Wetter lauschten sie den Worten der fränkischen CSU-Prominenz.


Keine Demonstranten

Vor allem denen von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der Stammgast und alljährlich auch der Hauptredner ist.
Als Gäste konnte Schlüsselfelds Bürgermeister Johannes Krapp (CSU) auch die parlamentarischen Staatssekretäre Thomas Silberhorn und Stefan Müller, den Ansbacher Bundestagsabgeordneten Artur Auernhammer sowie den mittelfränkischen Regierungspräsidenten Richard Bartsch willkommen heißen. In Christian Schmidt, einem der Pioniere des Treffens, war sogar ein Bundesminister anwesend. Daneben natürlich Landtagsabgeordnete, Landräte und Bürgermeister, die gesamte fränkische CSU-Familie eben.

Eines war in diesem Jahr dann aber doch anders als in den Vorjahren. Staatsminister Herrmann, der gleichzeitig auch CSU-Bezirksvorsitzender ist, stach dies sofort ins Auge: Trotz des herrlichen Vatertagswetters waren weit und breit keine Demonstranten zu sehen. Weil es nach Herrmanns Worten "nichts mehr gibt, wogegen man demonstrieren kann". In den vergangenen Jahren hatten sich immer wieder die Gegner eines Nationalparks Steigerwald zu Wort gemeldet. "Wir haben versprochen und gehalten, dass der Steigerwald Naturpark bleibt", so Herrmann.

Eine zweite Gruppe, insbesondere aus dem nahen Geiselwind, habe den schnellen Ausbau der Autobahn A 3 gefordert und "dass in Geiselwind damit angefangen wird". Denn dort sei die Belastung der Bürger sehr stark und ein ausreichender Lärmschutz dringend notwendig. "Inzwischen hat der Autobahnausbau begonnen und zwar bei Geiselwind." Herrmanns Hauptthema war allerdings die Flüchtlingspolitik und wie Bayern, das bei der humanitären Erstversorgung die Hauptlast zu tragen hatte, alles bewältigt hat.

Das Thema Flüchtlinge griff auch Aschbachs evangelischer Pfarrer Johannes Kestler auf, der zusammen mit dem katholischen Geistlichen Pater Gabriel Ramos eine Andacht hielt. "Ursachen und Auswirkungen sind so komplex, dass es keine einfachen Lösungen gibt", so Pfarrer Kestler. Den Königsweg werde man nicht finden.

"Recht und Ordnung gelten für alle, auch für Politiker, für Satiriker und für alle, die in unser Land kommen", rief Bundestagsabgeordneter Thomas Silberhorn in die Menge, die ihm dafür Beifall zollte. Hier in Franken sei sicheres Leben möglich. Der Landkreis Bamberg habe eine Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent, das sei praktisch Vollbeschäftigung. "Wir sind eine Lokomotive für Wachstum und wir können mit Zuversicht nach vorne schauen!" Man müsse den Menschen deutlich machen, wie herrlich es in Franken ist. Die Neun-Millionen-Investition in den Baumwipfelpfad bei Ebrach sei daher gut angelegt.

Der Landwirtschaftsminister erinnerte daran, dass bei den anfänglichen Treffen immer die Landwirtschaft im Mittelpunkt gestanden habe. Heute habe man den Eindruck, "Landwirtschaft wäre etwas Randständiges, Natur- und Umweltschutz das Alleinseligmachende", so Schmidt. Die Landwirtschaft befinde sich in einer Krise. Deutschland sei das Land, in dem am wenigsten für Lebensmittel ausgegeben werde. Eine Verteilung der Belastungen sei dringend notwendig.