Druckartikel: Folgt dem Nahversorger am Bamberger Maxplatz ein Lokal?

Folgt dem Nahversorger am Bamberger Maxplatz ein Lokal?


Autor: Jutta Behr-Groh

Bamberg, Dienstag, 28. Juli 2015

Für die Fleischstraße 11, wo Jahrzehnte lang Lebensmittel verkauft wurden, gibt es Interessenten aus der Gastronomie. Die Verpächterin steht mit der Stadt über eine Freischankfläche am Maxplatz im Gespräch.
Nur noch bis Freitag hat der City-Markt am Maxplatz geöffnet. Foto: Matthias Hoch


Der City-Markt in der Fleischstraße 11 schließt in wenigen Tagen. Dass ein anderer Nahversorger an dieser Stelle folgt, wo schon Kupsch und Edeka vertreten waren, scheint mehr als fraglich.

Unter den Interessenten für das Ladengeschäft ist niemand, der in die Fußstapfen von Kaufmann Werner Massak oder Vorgängern treten könnte - oder möchte.

Umso attraktiver scheint die Lage am Maxplatz, einer potenziellen Freischankfläche, für die Gastronomie zu sein. Zwei Betreiber mit angeblich ganz unterschiedlichen Konzepten stehen mit der Vermieterin in Verbindung.

Das Haus gehört der in Fürth ansässigen PP-Gruppe, einem Immobilienunternehmen. Torsten Fuschera ist bei PP unter anderem für das Vermittlungs-Management verantwortlich. Im Telefoninterview mit der Lokalredaktion sprach er von einer langfristigen Lösung, die PP für das Objekt an der Fleischstraße anstrebe. Der Leerstand solle auf die Dauer eines Umbaus beschränkt werden. Dieser sei jedoch unumgänglich, unabhängig davon, wie das Erdgeschoss künftig genutzt werde.

Laut Fuschera steht das Unternehmen wegen der Neuvermietung der Fleischstraße 11 schon länger in engem Kontakt mit der städtischen Wirtschaftsförderung. Momentan scheinen sich die Gespräche im Wesentlichen um die Frage zu drehen, in welcher Form eine Außenbestuhlung möglich ist und wie sich eine Freischankfläche am oder auf dem Maxplatz mit der Zufahrt zur Tiefgarage, die ja über die Fleischstraße führt, vereinbaren lässt.

Stadtverwaltung: Gastronomische Nutzung ist eine Option
In der Stadtverwaltung steht man einer gastronomischen Nutzung am Maxplatz durchaus aufgeschlossen gegenüber. Sie ist bekanntermaßen aus städtischer Sicht eine Option, wenn sich kein Nahversorger mehr niederlassen wollte.

Und danach sieht es momentan nicht aus. Kaufmann Massak zieht in der Fleischstraße 11 die Konsequenzen aus der Ungewissheit, wie es mit dem geplanten "Quartier an der Stadtmauer" weitergeht. Er ist überzeugt:

Wenn zwischen Lange Straße und Promenade ein größeres Lebensmittelgeschäft kommt, hat ein kleiner Nahversorger am Maxplatz keine Überlebenschance. Deshalb scheute er die Investitionen, die nötig gewesen wären, um am Standort weiter zu machen - und verlängerte seinen Mietvertrag nicht. Die Möglichkeit hätte bestanden, wie Fuschera bestätigt. Bei der PP-Gruppe kann man Massaks Entscheidung offenbar nachvollziehen.

Mehr noch: Das Unternehmen schaut im Hinblick auf die Neuvermietung der Fleischstraße 11 seinerseits dem Branchenmix entgegen, der in dem Einzelhandelsprojekt der Sparkasse kommen könnte. Mit Gastronomie glaubt man sich auf der sicheren Seite.

Dem Fürther Immobilien-Unternehmen gehören mehrere Häuser an der Maxplatz-Nordseite. Auf Nachfrage sagte Fuschera, dass konzeptionelle Überlegungen für den ganzen Komplex angestrebt würden. Vorrangig sei aber, für die Nummer 11 einen längeren Leerstand zu vermeiden und eine langfristige, für die Innenstadt attraktive Lösung zu finden.

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