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Firma Stettler in Burgwindheim braucht mehr Fläche: 4,9 Hektar


Autor: Anette Schreiber

Burgwindheim, Mittwoch, 28. Januar 2015

Die Firma Stettler Kunststofftechnik in Untersteinach ist der größte Arbeitgeber in Burgwindheim. Damit sie expandieren kann, muss nun erstmals der Flächennutzungsplan geändert werden.
Die 2008 errichtete Produktionshalle der Firma Stettler in Unersteinach bei Burgwindheim soll verlängert werden. Foto: Stettler


Seit Mitte der 80er Jahre wird im malerischen Steinachtal in Sachen Kunststoff-Technik produziert. Seitdem ist der Betrieb stets gewachsen - mit den entsprechenden Erweiterungsbauten. Nach dem Neubau einer modernen Produktionshalle im Jahre 2008 wurde 2012 bereits wieder ein Altbau abgerissen und durch einen neuen ersetzt. Doch schon wieder ist das Unternehmen laut Geschäftsführer Matthias Seelmann räumlich äußerst beengt, platzmäßig "am Anschlag".

Man befinde sich in der nunmehr fünften Erweiterungsphase. Mit seinen 102 Mitarbeitern aus der Region, dem westlichen Landkreis, ist die Firma Stettler Burgwindheims größter Arbeitgeber. 80 Prozent der Produktion - Kunststoffkomponenten - entfallen auf den Sektor Automobilzulieferung, die restlichen 20 auf elektronische Bauteile. Die Auftragsbücher sind voll und Platz Mangelware.

Im Übrigen, so betont Seelmann sei man auch Ausbildungsbetrieb mit derzeit 13 Azubis mit Schwerpunkt "Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik", zu denen sich Herbst weitere zwei gesellen werden.

4300 Quadratmeter

Derzeit erstreckt sich die Produktionsfläche auf 4300 Quadratmeter. Die aktuellen Erweiterungspläne tragen der ständigen Expansion Rechnung und sind mit einem Flächenerwerb von weiteren 4,9 Hektar in die Zukunft gerichtet, so Seelmann. Allerdings handelt es sich um bisher als landwirtschaftlich ausgewiesene Flächen. Für das Bauvorhaben muss also nicht nur ein eigener (Vorhaben bezogener) Bebaungsplan erstellt, sondern zuvor der Flächennutzsplan geändert werden.

Die Stettler-Pläne sehen nun vor, die bestehende und aus dem Jahr 2008 stammende Produktionshalle, in der sich auch Lagerräume befinden, zu verlängern. Künftig soll die Halle dann größtenteils der Produktion vorbehalten sein, für das Lager ein Neubau entstehen. "Die bestehende Produktionsfläche mit integrierten Lager soll um circa 1500 Quadratmeter erweitert werden. Die somit neue geschaffene Fläche dient vornehmlich als Logistikzentrum sowie der Erweiterung von notwendigen Technik und Büroräumen," konkretisiert Seelmann.

Größter Arbeitgeber

Dem "größten Arbeitgeber in der Marktgemeinde", so Erster Bürgermeister Heinrich Thaler (CSU) in seiner "Anmoderation", war denn auch ein wichtiger Tagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung gewidmet: Es ging um die erstmalige Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde. Die ist deswegen nötig, da die Flächen im südöstlichen Bereich Untersteinachs für die Erweiterung einerseits in einem Bereich liegen, der bislang nicht für Bebauung vorgesehen war.

Zum zweiten, und damit ein Stück komplizierter, handelt es sich um Flächen, die innerhalb der Schutzzone des Naturparks Steigerwald liegen. Drittens hat allerdings auch ein "Herr Biber", wie Heinrich Thaler humorvoll anmerkte, hier Ansprüche erhoben. Nicht nur ein Herr, sondern deren mindestes fünf machen sich augenscheinlich im Steinachtal breit, ergänzte dazu Roland Arnholdt (CSU) als davon ebenfalls betroffener Nachbar.

In der Sitzung teilte Bürgermeister Thaler mit, dass im Vorfeld bereits eine Vielzahl von Gesprächen stattgefunden hatte, auch beim Landratsamt. In Aussicht gestellt sei hier eine Befreiung von den Festsetzungen der Schutzzone. Davor ist allerdings eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung notwendig. In der soll während zweier Vegatationsphasen untersucht werden, ob, wie und wo geschützte Tiere und Pflanzen in dem Erweiterungsbereich existieren.

"In dem Verfahren könnte die Schutzzone verschoben werden," führte der Bürgermeister dazu weiter aus. Was Zweiter Bürgermeister Johannes Polenz (DLB) um den Zusatz ergänzte, dass es eben Ausnahmen für die Schutzzone gebe.

Seitens des Marktgemeinderates gab es keine größeren Nachfragen. Deshalb gingen der für die Änderung des Flächennutzungsplanes nötige Beschluss sowie der für die Aufstellung des Vorhaben bezogenen Bebauungsplanes reibungslos über die Bühne.