Filmreihe in Bamberg: Mönche und Nonnen im Blickpunkt
Autor: Marion Krüger-Hundrup
Bamberg, Sonntag, 04. Oktober 2015
In Bamberg zeigt das Odeon-Kino ab 5. Oktober unter dem Titel "Ordensleben auf der Leinwand" vielfach ausgezeichnete Filme. Die Medienzentrale und das Ordensreferat des Erzbistums Bamberg haben diese Juwelen der Filmkunst ausgewählt.
Singende Nonnen, Mönche mit kriminalistischem Spürsinn, Ordensleute als opferbereite Märtyrer - im Film gibt es das alles. "Normalerweise laufen solche populären Filme im Fernsehen, ihr Grad der Authentizität hält sich in Grenzen", weiß Domkapitular Norbert Jung, Ordensreferent des Erzbistums Bamberg. Ähnliches würden wahrscheinlich Krankenschwestern zu den beliebten Arztserien sagen, fügt er hinzu.
Zum "Jahr der Orden"
Die Filme, die nun in der Reihe "Ordensleben auf der Leinwand" im Odeon-Kino gezeigt werden, "heben sich wohltuend davon ab, weil sie das Ordensleben mit seinen Höhen und Tiefen wesentlich realistischer darstellen", erklärt Jung. Auf Anregung von Ordensleuten selbst habe er gemeinsam mit Manfred Koch, Leiter der Medienzentrale des Erzbistums Bamberg, dieses cineastische Projekt in Angriff genommen. Es sei ein Beitrag zum "Jahr der Orden", das heuer weltweit in der katholischen Kirche begangen werde.Die ausgewählten Filme "haben mit der Lebenswelt der Klöster zu tun", sagt Manfred Koch. Es seien vielfach prämierte "filmische Juwelen, künstlerisch wertvoll mit hoher Qualität". Diese Meisterwerke könnten zum Nachdenken über das eigene Leben anregen, meint der Medienexperte. Ordensreferent Jung ergänzt: "Ohne Ordensleute würde uns in unserer Gesellschaft etwas Wichtiges fehlen." Auch dieser Aspekt scheine in den Filmen deutlich auf.
"Die Sprache des Herzens"
Am 5. Oktober ist um 18.30 Uhr "Die Sprache des Herzens" zu sehen. Der Film erzählt von der Entwicklung eines taubblinden Mädchens, das sich in der Obhut einer Nonne zur wissbegierigen jungen Frau entwickelt. Es ist ein bewegendes, eindringlich gespieltes Drama, das sich vor allem auf die Freundschaft zwischen Lehrerin und Schülerin fokussiert. Am Mittwoch, 7. Oktober, 18.30 Uhr gibt es die märchenhafte Komödie "Vaya con dios" um drei Mönche aus dem Brandenburgischen, die auf ihrem Fußmarsch zu Ordensbrüdern in Italien allerhand Verführungen und Verlockungen ausgesetzt sind.Das kontemplativ-kunstsinnige Porträt von vier Nonnen und ihres Spirituals "Silentium - Vom Leben im Kloster" läuft am Sonntag, 11. Oktober, 15 Uhr Transzendentes wie zwischenmenschliche Spannungen klingen in diesem auch ästhetisch ansprechenden Film an.
Manfred Kochs "Geheimtipp" ist "Broken Silence" am Montag, 12. Oktober, 18.30 Uhr: Ein erzähltechnisch wie inhaltlich außergewöhnlicher Film über einen Schweizer Kartäusermönch, der einem Priester in New York die Geschichte seiner Odyssee durch Indien mit einer Afroamerikanerin beichtet.
Mit Oscar ausgezeichnet
"Ida" wurde 2015 unter anderem mit einem Oscar ausgezeichnet. Es ist ein überzeugend gespieltes Drama um eine junge Novizin jüdischer Herkunft und die Narben, die die Verbrechen des 20. Jahrhunderts hinterlassen haben. Idas Reise in die eigene Vergangenheit birgt ihren Weg in die Zukunft. Termin der Filmvorführung: Mittwoch, 14. Oktober, 18.30 Uhr.Eine Aussprache über die Filme ist am Donnerstag, 15. Oktober, 19.30 Uhr im Bistumshaus St. Otto, Heinrichsdamm 32, Bamberg, möglich. Peter Hasenberg, Vorsitzender der Katholischen Filmkommission, wird in einem Vortrag auf die gezeigten und auf einige weitere Filme zum Ordensleben eingehen.