Fangruppe Zwiebelkörbe nimmt Stoschek in Schutz
Autor: Harald Rieger
Bamberg, Dienstag, 27. Mai 2014
Kaum ein Thema wird derzeit in der Stadt so ausgiebig diskutiert wie die Zukunft des Bamberger Basketballs. Jetzt meldet sich auch die Fangruppe "Zwiebelkörbe" in Sachen Brose Baskets zu Wort.
Während sich der Aufsichtsrat der Brose Baskets nach wie vor in Schweigen hüllt und noch keine Stellung bezieht, wird allerorts heftig spekuliert, ob Chris Fleming als Coach in Bamberg bleibt oder Manager Wolfgang Heyder nicht mehr die Profimannschaft betreuen wird. Inzwischen scheint die Trainerfrage auch die Fans und die Bamberger Bürger zu polarisieren. Neben den zahlreichen Unterstützungsgruppen für Fleming und Heyder melden sich derzeit auch immer mehr Stimmen zu Wort, die das Ganze etwas differenzierter sehen.
So beispielsweise die "Zwiebelkörbe" Bamberg, eine lose Fangemeinschaft von 15 bis 20 Personen, die sich seit Jahren regelmäßig vor und nach jedem Heimspiel trifft und zudem unregelmäßig die Auswärtsbegegnungen der Brose Baskets begleitet.
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"Basketball ist seit über 40 Jahren unsere Leidenschaft, wir wollen Spitzenbasketball auf einem möglichst hohen und europäischen Niveau in Bamberg sehen", schildert "Leo" Lang.
In Sachen der aktuellen Trainerfrage würden die Fans, wie sie in einem Gespräch mit der Lokalredaktion einhellig betonen, grundsätzlich jede Meinung akzeptieren. Allerdings seien sie derzeit sehr besorgt über die Verunglimpfungen gegenüber der Familie Stoschek, dem Hauptsponsor und Namensgeber des Vereins.
Klärende Gespräche nötig
"Es darf nicht sein, dass der Sponsor, der jahrelang den Erfolg der Bamberger Basketballer mit großem Anteil ermöglicht hat, derart in Misskredit gebracht wird!", sagt Werner Kupfer.
Daher sollten künftig alle Beteiligten einen kühlen Kopf bewahren und vor allem besonnen und ohne Schläge unter die Gürtellinie agieren.
"Die rund 50 oder 80 Demonstrierenden am Sonntagmittag vor der Brose-Arena stellen keinesfalls einen repräsentativen Querschnitt dar. Es gibt weitaus mehr Fans in Bamberg. Hier dürfen nicht Tausende über einen Kamm geschert werden", unterstrich Reinhold Schulz.
Ferner, so betonen die "Zwiebelkörbe", hätten sie vollstes Verständnis dafür, dass die Analyse der vergangenen Saison und die klärenden Gespräche zwischen den Beteiligten eine gewisse Zeit beanspruchen und nichts übereilt werde. "Wir sind uns aber sicher, dass die Verantwortlichen eine adäquate Lösung finden werden. Wir jedenfalls werden jede Entscheidung bezüglich des Trainers akzeptieren und weiterhin die Spiele mit einer Dauerkarte besuchen.
Und auch mit Leidenschaft und Engagement", bekräftigt Norbert Kupfer.
Allerdings hofft die Fangemeinschaft, dass alle Verantwortlichen sich dahingehend einigen, dass Wolfgang Heyder maßgeblich weiterhin am Bamberger Projekt beteiligt sein wird - in welcher Form auch immer. "Ihm, der sich um den Bamberger Basketball verdient gemacht hat, sind wir wie Herrn Stoschek und vielen anderen in der jahrzehntelangen Geschichte des Bamberger Basketballs zu Dank und Anerkennung verpflichtet", unterstreicht Andreas "Rudi" Gütlein. Gleichwohl räumt er ein, dass die Fangemeinschaft keinerlei Hintergründe kenne und sie sich auch keine abschließende Meinung zu dieser Position bilden könne.
Zudem sei es leider unumgänglich, dass mit zunehmender Bedeutung der Sportart Basketball in Deutschland Geld eine immer größer werdende Rolle spiele. Dies könne man akzeptieren oder nicht, ändern aber nicht.
"Auf keinen Fall sehen wir den Nimbus von Freak City durch die zunehmende Kommerzialisierung gefährdet. Bamberg ist und bleibt das Basketballherz von Deutschland. Und die Zwiebelkörbe sind pro Bamberger Spitzenbasketball!", erklärte die Fangemeinschaft unisono.