Es wird schon in der halben Stunde nicht gleich was passieren. So denkt auch in Bamberg manch ein Autofahrer und stellt sich "mal schnell" oder auch länger in eine Feuerwehrzufahrt. Einer unserer Leser ärgert sich über die Parksituation im Bereich Jahnstrasse/Heinkelmannstrasse/ Guts-Muths-Strasse: "Sogar Feuerwehrzufahrten werden rücksichtslos zugeparkt. " Er belegt das auch mit Bildern.
Abschlepper braucht zu lange
"Das Problem kennen wir aus dem ganzen Stadtgebiet", sagt Stadtbrandrat Matthias Moyano. "Wir beklagen das permanent und immer wieder." Er hat zwar keine Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit, wo Falschparker einen Einsatz behindert hätten. "Aber gerade, weil so lange nichts passiert ist, wird das Thema leider von vielen nur belächelt." Als eines von vielen Beispielen nennt er die Hellerstraße, wo regelmäßig Autos auf Feuerwehrflächen stünden. Es gehe dabei zum einen um die Zufahrt, aber auch um Aufstell- und Bewegungsflächen für die Einsatzfahrzeuge. "Ein großes Ärgernis sind da leider auch manchmal die Freischankflächen in der Austraße oder in der Sandstraße - denn die schlucken Feuerwehrflächen", sagt Moyano. Bambergs zum Teil recht enge Gasse sind schon für viele Autofahrer eine Herausforderung, erst recht für die riesigen Feuerwehrfahrzeuge. "Wenn die Zufahrt verstellt ist, kann es sein, dass ein Einsatz nicht mehr möglich ist." Allein schon die tragbaren Leitern seien für viele Gebäude zu kurz. Und bis ein Abschlepper da wäre, vergeht leicht eine halbe Stunde. "So viel Zeit haben wir nicht - und einfach wegrammen wie in den amerikanischen Filmen können wir die Autos auch nicht." Geht es nur um wenige Zentimeter, können die Feuerwehrleute ein Fahrzeug auch mal ein Stück "wegschaukeln".
Relativ hohe Bußgelder
"Aber auch das kostet uns wahnsinnig viel Zeit, da könnten wir stattdessen schon im Gebäude viel weiter sein, die Gefahrenlage checken und unsere Arbeit machen." Alles, was diese Arbeit verzögert, kann Menschen länger als nötig in Gefahr bringen. "Und das bloß, weil irgendein Kasper meint, sich in die Feuerwehrzufahrt stellen zu müssen", sagt Moyano. Der Parküberwachung macht er keinen Vorwurf: "Das ist mir auch bewusst, dass die nicht überall sein können." Das sagt auch Ulrike Siebenhaar, Pressesprecherin der Stadt Bamberg: "Wir tun schon sehr viel, aber wir können nicht immer alles lückenlos abdecken, auch wenn es immer mal wieder Forderungen gibt, an bestimmten Stellen noch mehr zu kontrollieren." Die relativ hohen Bußgelder schreckten glücklicherweise schon viele Bürger vor dem Parken in Feuerwehrzufahrten ab. "Ansonsten können wir nur dauerhaft dafür werben, sich nicht da hin zu stellen." Kulanzregelungen kann es für Feuerwehrzonen laut Moyano nicht geben. "Wir malen nicht schwarz, aber wir müssen immer davon ausgehen, dass was passieren kann."