"Faey" spielt für neue Bamberger Orgel
Autor: Petra Mayer
Bamberg, Donnerstag, 21. März 2013
Noch vor zwei Jahren sang Sandra Elflein für Faun. Dann ihr Ausstieg und die Neugründung einer Band, mit der die Szenemusikerin nun in Bamberg zu erleben ist: Faey. Am 23. März spielt die Formation in der Auferstehungskirche, um Spenden zur Finanzierung einer neuen Orgel zu sammeln.
Faey führen in versunkene Welten. Das Hier und Jetzt verschwimmt, wenn Sandra Elflein vom Zauber längst vergangener Zeiten singt. Ja, Magie schwingt mit, sobald die Sängerin die Bühne betritt, die einst mit Faun im Namen des Hirtengottes Pagan-Folk-Fans becircte. Am 23. März ruft die Fränkin mit ihrer Bamberger Band zu Spenden auf: Musik vom Mittelalter bis zur Romantik spielen Faey in der Auferstehungskirche, um letzte Gelder für die neue Orgel zusammenzutrommeln, die am Pfingstsonntag ihr "Debüt" gibt.
Erst vor zwei Jahren gründeten sich Faey, um "neue Lieder aus der Alten Welt" auf Bühnen zu bringen. Neben Sandra Elflein (Gesang, Geige, Flöte, Gitarre, Drehleier) gehören dem vierköpfigen Ensemble Susanne Globisch (Keltische Harfe, Gitarre, Geige, Kastagnetten, Gesang), Andreas Baumann (Gitarre, Gesang) und Dominik Schödel (Percussion, Schlagzeug, Drehleier) an.
Werke der Romantik
Poesie der Romanik und Klassik inspiriert die Bamberger Musiker - wie Friedrich von Schillers "Sehnsucht": "Harmonien hör ich klingen,/ Töne süßer Himmelsruh, / und die leichten Winde bringen / mir der Düfte Balsam zu ..." Ja, solche Zeilen fließen in Songtexte ein, ebenso wie Werke Lord Byrons oder Zeilen von Robert Louis Stevenson, nachdem sie entsprechend "entstaubt" wurden, wie sich Globisch ausdrückte.
Mit Geige, Harfe, Drehleier und Flöten lassen Faey die Klangkultur alter Zeiten aufleben. Sie stimmen mystische Balladen an und erinnern an nahezu vergessenen Sprachen - Altenglisch oder z. B. Romani. Wobei das Quartett den musikalischen Bogen "von Finnland nach Spanien spannt und von Irland bis auf den Balkan", wie man's in der Auferstehungskirche erleben kann.
In gewisser Weise ist das Konzert Auftakt zum Endspurt einer Spendensammelinitiative, die 2001 begann. "Unsere Orgel war in die Jahre gekommen, eine Notlösung noch aus den 60ern", berichtet Diethard Buchstädt als Pfarrer der Gemeinde. Aus Restbeständen habe man das klanglich wenig stimmige Instrument damals gebaut, dessen Mechanik ebenso wie das Pfeifenmaterial im Lauf der Jahre immer schadhafter wurde. "So kam es wieder und wieder zu Ausfällen, die eine Neuanschaffung unumgänglich machten", nachdem Sachverständigen zufolge eine Sanierung nicht mehr in Frage kam.
Kein Darlehen aufnehmen
Über Eigenmittel und Spenden in Höhe von rund 310.000 Euro kam ein Großteil der erforderlichen Summe zusammen. Aus stünden nun noch um die 40.000 Euro - "wir hoffen, ein entsprechendes Darlehen nicht aufnehmen zu müssen", meint Buchstädt. Gern greift der Geistliche somit auf die Unterstützung von Faey zurück, die bei ihrem Konzert nochmals für das Klangprojekt trommeln.
Und wie steht's mit den Arbeiten der Orgelbauer in dem Gotteshaus? "Der Einbau ist mittlerweile fast abgeschlossen", berichtet Buchstädt. Vor der Einweihung am Pfingstsonntag stünde allerdings noch die Feinabstimmung von Lautstärke, Klangfarbe, Tonhöhe und anderem an.
Das Konzert in der Auferstehungskirche beginnt um 19 Uhr. Dann gibt's für Faun-Fans ein Wiedersehen mit Sandra Elflein, die über ihren Vater übrigens zur Musik kam. Er baute seiner Tochter im zarten Kindesalter eine Geige, wie sich die Künstlerin auf Myspace erinnerte. "Es handelte sich zwar eher um eine etwas improvisierte Form, mehr ein Holzbrett mit Schnüren. Aber genau das war es, was den Anstoß geben sollte".
Im Netz erlebt man Sandra Elflein und ihre neue Band Faey samt Hörproben.