Extrem milder November in Franken: Kein Winter in Sicht
Autor: Christian Pack
Bamberg, Montag, 09. November 2015
Mehr als 20 Grad erreichten die Thermometer in den vergangenen Tagen in einigen Orten in Deutschland. Ein außergewöhnlich warmer November - auch in Franken. Einen Kälteeinbruch soll es vorerst nicht geben.
Rosen blühen auf, Menschen hüpfen in Seen, sogar Mücken und Wespen fliegen umher - und das im November. Auf mehr als 20 Grad kletterten die Thermometer am Wochenende an manchen Orten Deutschlands. In Freiburg wurden sogar 22,9 Grad gemessen, die bislang höchste November-Temperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Auch in Franken waren die Temperaturen zuletzt angenehm mild - und das soll vorerst auch so bleiben. "Die nächsten sieben Tage auf jeden Fall, auch wenn Samstag nur noch neun Grad erreicht werden. Aber auch danach ist kein markanter Kaltlufteinbruch in Sicht", sagt Meteorologe Dominik Jung.
Kraniche bleiben in Deutschland
Darauf hat auch die Natur reagiert. Die hohen Temperaturen in diesem Jahr lassen das Laub der Bäume besonders lange bunt bleiben. Wenig Frost und wenig Wind lassen die Blätter an den Ästen hängen, wie Franz-Josef Löpmeier, Agrar-Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes, erklärt. "Und die Blätter sind wesentlich farbenprächtiger als sonst."Zu den ersten Tieren, die auf die ungewöhnlich warmen Tage reagieren, gehören allerdings die Vögel. Kraniche etwa oder die Mönchsgrasmücke blieben erst einmal noch in Deutschland, um sich noch Reserven für ihre lange Reise anzufressen.
Auch wenn es sich andeutet, dass Ende der kommenden Woche die Temperaturen sinken werden, ist dies laut Dominik Jung wettertechnisch eher als "Eintagsfliege" zu bewerten. Ein Temperatursturz sei im November eher nicht in Sicht. "Vom Winter ist weit und breit nichts zu sehen." chp