Karstadt Bamberg: Expressionistische Kunst im Treppenturm
Autor: Stella Madlener
Bamberg, Mittwoch, 24. Februar 2016
Die 17. Auflage der Ausstellung "Kunst im Treppenturm" ist im Karstadt eröffnet worden.
"Kunst, die im Kaufhaus ausgestellt wird, ist nicht immer gleich Kitsch", erklärt Kunsthistoriker Matthias Liebl auf die Frage hin, was "Kunst im Treppenturm" so besonders macht. "Deshalb sind die Vernissagen bei uns mittlerweile gut etabliert und sehr beliebt in Bamberg." Die Leute würden sich angesprochen fühlen und vorab ständig nachfragen, welcher Künstler denn dieses Mal im Kaufhaus gastieren werde, fügt Alfons Distler, der Geschäftsführer des Karstadt Bamberg, an.
Internationale Künstler
Am Dienstagabend wurde der Auftakt der diesjährigen, traditionell im Kaufhaus Karstadt stattfindenden, Ausstellungsreihe gefeiert. Die nun schon zum 17. Mal wiederkehrende Ausstellung ermöglicht es verschiedenen Kunstschaffenden aus der ganzen Welt immer wieder, ihre Werke zu präsentieren und zum Verkauf anzubieten. So waren auch schon Künstler aus beispielsweise Frankreich oder Italien im Bamberger Kaufhaus."Wir möchten einen aktiven Beitrag zum Kunst- und Kulturgeschehen in Bamberg leisten und zur Attraktivität der Innenstadt beitragen. Wir machen es gerne, weil es etwas anderes ist", betont Alfons Distler. Matthias Liebl pflichtet dem bei: "Durch Künstler von außen kann die Bamberger Kunstszene beeinflusst werden. Wir sind sehr offen gegenüber allen Kunstrichtungen."
"Etwas eigenes entwickeln"
Nun nutzt auch Erwin Graumann, gebürtiger Bamberger, der sich seit seiner Emeritierung vor fünf Jahren hauptsächlich dem abstrakten Expressionismus widmet, die Chance, seine Werke bei "Kunst im Treppenturm" auszustellen. Bei seinem Handwerk legt sich der ehemalige Lehrer ungern fest, so gibt er seinen Arbeiten grundsätzlich keinen Titel. "Einerseits soll das Werk natürlich für sich sprechen, andererseits möchte ich keine Interpretationslinien vorgeben, oder andere Künstler abkupfern.
Ein Bamberger geblieben
Ich möchte etwas eigenes entwickeln. Wichtig ist nicht die Frage, was ein Bild darstellt, sondern was es beim Einzelnen hervorruft." Warum er seine Werke ausschließlich in der Größenordnung 70 mal 50 Zentimeter produziert, hätte allerdings eher den praktischen Grund, dass sein Arbeitszimmer recht klein sei und so auch die Beschaffung von Rahmen einfacher sei. "Ich lege Wert auf meinen eigenen Weg. Ich habe nun mal nie Kunst studiert und habe es jetzt auch nicht mehr vor."Seiner Heimat fühlt sich der Künstler nach wie vor verbunden und kehrt oft dorthin zurück, auch um Familienangehörige zu besuchen. "Ich bin sehr gerne hier in der Domstadt und wohl auch ein Stück Bamberger geblieben, deshalb freue ich mich besonders, hier ausstellen zu können."
Die Werke Erwin Graumanns sind vom 23. Februar bis zum 26. März im Karstadt bei den Rolltreppen zu besichtigen und stehen zum Verkauf. Während der Öffnungszeiten ist die Ausstellung frei begehbar.