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"Es wird 2018 wieder eine Sandkerwa geben"


Autor: Sebastian Martin

Bamberg, Montag, 09. Oktober 2017

Die Gespräche zur Sandkerwa laufen weiter. Der Gaststättenverband will, dass in die Diskussion auch die Erfahrungen der "Nicht-Sandkerwa" einfließen.
Foto: Ronald Rinklef


Wie geht es mit der Sandkerwa in Bamberg weiter? Diese Frage treibt die Volksfest-Fans in der Region seit der Absage durch den Bürgerverein 4. Distrikt im Mai um.

Am eigentlichen Sandkerwa-Wochenende im August hatte heuer eine "Nicht-Sandkerwa" in den Kneipen und Clubs im Sandgebiet stattgefunden. Der Hotel- und Gaststättenverband Bamberg hat dazu nun eine Umfrage unter den Gastronomen und Hotelbetreibern durchgeführt. Der Verband befragte die Wirte zu ihren Erfahrungen an der "Nicht-Sandkerwa" und ihren Ansichten zur Sandkerwa 2018. Die Ergebnisse sollen aufgearbeitet und dem Bürgerverein nach Absprache vorgelegt werden.


Gewinn ungefähr gleich

"Die Antworten haben eine hohe Varianz", macht Florian Müller, Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands Bamberg, deutlich. Dennoch gebe es Tendenzen. So hat die Umfrage laut Müllers ergeben, dass sich das Verhalten der Besucher an der "Nicht-Sandkirchweih" gegenüber der eigentlichen Kerwa wesentlich gebessert habe. Die Wirte hätten am besagten August-Wochenende außerdem weniger Umsatz erwirtschaftet, da aber Kosten weggefallen seien, sei der Gewinn für die Gastronomen ungefähr gleichgeblieben.

Zwischen den Wirten außerhalb des Sandgebiets und denjenigen im Sand gibt es zur Zukunft des Volksfestes unterschiedliche Meinungen: Erstere wünschen sich laut Müller eine Kerwa, wie sie bisher war, Letztere wünschten sich Veränderungen. Zusammenfassend erklärt Müller: "Wir wollen eine Sandkerwa, aber wir wollen auch, dass man aus den Erfahrungen lernt." Sinn und Zweck einer Kerwa könne nicht sein, dass man ein Sicherheitskonzept finanziert.


Kosten für Sicherheit

Die "Nicht-Sandkerwa" sei gut gelaufen, findet auch Stadtsprecherin Ulrike Siebenhaar. Dennoch dürfe nicht vergessen werden, dass sehr wohl Kosten bei der Stadt angefallen seien: "Wir haben für dieses Wochenende ganz bewusst Sicherheitskräfte organisiert." Und das, obwohl keine Kerwa stattgefunden habe.

Abgesehen davon soll das generelle Ziel sein, wieder eine richtige Sandkerwa auf die Beine zu stellen. "Wir müssen zunächst die gesellschaftsrechtliche Struktur schaffen", erklärt Siebenhaar zu den aktuellen Gesprächen zwischen Stadt und Bürgerverein. Es gelte zu klären, wie sich die Stadt einbringen kann. Wichtig sei dabei, dass sich der Verein wohl fühle. Man sei auf einem guten Weg.


Rechtlicher Rahmen

Das bestätigt Ulrike Heucken, Vorstandsmitglied im Bürgerverein und Geschäftsführerin der Sandkerwa-Veranstaltungs-GmbH. "Der Verein prüft derzeit den gesellschaftsrechtlichen Rahmen." Dazu wollte sich der Vorstand am Montagabend treffen.

Erst nach Klärung der rechtlichen Form soll es um die weiteren Planungen gehen, was etwa die Größe des Volksfests betrifft. Die Gastronomen könnten dann in die Diskussion einbezogen werden. "Ich finde es toll, dass die Wirte die Umfrage gemacht haben, aber jetzt Zugeständnisse zu machen, ist zu früh", erklärt Heucken.

Stadtsprecherin Siebenhaar sendet für eine Fortführung des größten Bamberger Volksfestes generell positive Signale: "Es wird 2018 wieder eine Sandkerwa geben." Ein großes Gespräch zwischen Stadt und Bürgerverein soll dazu erneut kommende Woche stattfinden. Auch Florian Müller weiß: "Wenn die Sandkerwa dauerhaft ausfallen sollte, werden die Leute nicht mehr kommen."