Mit Diesel, Rost oder in neuem Lack: Oldtimer-Parade mit historischen Traktoren tuckerte durch Frensdorf
Autor: Evi Seeger
Frensdorf, Montag, 09. Juli 2018
Mit einer großen Parade durch den Ort: Rund um das Frensdorfer Bauernmuseum gab es am Sonntag mehr als 150 historische Landmaschinen zu bestaunen.
Konrad Ziegler aus Streitberg war mit seinem Eicher ED 16/II im vergangenen Jahr bis nach Schleswig-Holstein - insgesamt 2250 Kilometer - gefahren. Für die einfache Strecke hatte der 16 PS starke Oldtimer mit Baujahr 1952 gut eine Woche gebraucht. Im Hof des Bauernmuseums demonstrierte der stolze Besitzer jetzt, dass sein historischer Traktor noch mehr kann. Er betrieb damit eine Betonmischmaschine vom Baujahr 1937.
Traktoren aus ganz Franken
Die Luft roch nach Diesel und es "tuckerte" gehörig in Frensdorf. Und das schon seit dem frühen Sonntagmorgen, wie Zweiter Bürgermeister Norbert Neundorfer bei der Eröffnung der Ausstellung historischer Landmaschinen im Bauernmuseum feststellte. Was die Faszination der alten Trecker ausmacht, ist schwer zu sagen. Mehr als 150 alte Zugmaschinen aus Ober-, Unter- und Mittelfranken waren zu dem Treffen nach Frensdorf gekommen. WM 2018: Deutscher reist mit Traktor nach Russland - 30 Tage unterwegs
Sie trugen klangvolle Namen wie Eicher, Hanomag, Fahr, John Deere, Lanz, Claas, Mc Cormick oder Fendt. Viele waren frisch lackiert, manche trugen ihr hohes Alter mit viel Rost zur Schau.
Der Landrat auf dem Hanomag
Bevor sie sich zur Parade durch den Ort aufmachen konnten, musste Landrat Johann Kalb (CSU) als Hausherr des Landkreismuseums das Signal zum Start geben. Dafür durfte der Landkreischef, selbst Fan historischer Zugmaschinen, zusammen mit Werner Böhnlein vom Förderverein des Bauernmuseums die Parade auf einem alten Hanomag anführen. Wie Museumsleiterin Birgit Jauernig mitteilte, hatte Böhnlein auch eine Rarität aus der Frühzeit der Landtechnik, die im Museum zu bestaunen ist, restauriert. Es handelt sich dabei um einen Standmotor Modell HO aus dem Jahr 1908. Mit solchen Motoren seien einst die unterschiedlichsten Maschinen betrieben worden, beispielsweise Futterschneider, Pumpen, Heugreifer oder Sägen. Bei seinem letzten Besitzer in Kordigast, Kreis Lichtenfels, habe der Motor, der heute dem Museum gehört, bis 1964 wertvolle Dienste geleistet.
Mähdrescher Baujahr 1958
Auch einen eigenen Mähdrescher des Herstellers Claas, produziert vor 1958, konnte das Frensdorfer Museum präsentieren. Es handelt sich um einen gezogenen Schüttelmäher mit einem Schneidwerk von 1,65 Meter Breite. Mit ihm konnten pro Stunde etwa 1250 Kilogramm Korn gedroschen werden.