Druckartikel: Entwicklung Viereth-Trunstadts kostet viel Geld

Entwicklung Viereth-Trunstadts kostet viel Geld


Autor: Hans Kurz

Viereth, Freitag, 30. Mai 2014

Viereth-Trunstadt plant für dieses Jahr eine Kreditaufnahme in Höhe von rund 550 000 Euro. Der größte Posten ist die Schlossanierung in Trunsatdt, aber es soll noch mehr angestoßen werden.
Umfangreicher und teurer als ursprünglich gedacht wird die Sanierung von Schloss Trunstadt. 722 000 Euro müssen dafür im laufenden Jahr im Haushalt bereitgestellt werden. Foto: Archiv/Michael Gründel


Die Gemeinde Viereth-Trunstadt steht vor großen Aufgaben und damit auch Ausgaben. Kämmerer Gerd Franke hat daher für 2014 einen Haushaltsplan vorgelegt, der eine Darlehensaufnahme in Höhe von rund 550 000 Euro vorsieht. Zu den großen Investitionen, die den Vermögenshaushalt gegenüber dem Vorjahr von knapp 2,5 Millionen auf über 3,5 Millionen Euro rasant ansteigen lassen, gehören die Sanierung des Schlosses Trunstadt, die inzwischen auf rund 800 000 Euro veranschlagt wird, und der Einstieg in die Städtebauliche Entwicklung. Dazu kommen teure Straßensanierungen, wie etwa die der Gemeindeverbindungsstraße nach Tütschengereuth sowie der Hohen Mühle in Viereth.

Der Kämmerer betonte, dass es sich bei den Ansätzen um reine Planzahlen handle.

So sei etwa auch schon 2013 eine Kreditaufnahme geplant gewesen, von der man schließlich aber keinen Gebrauch gemacht habe, weil einige Projekte auf die Folgejahre verschoben wurden. Diese Investitionen dürfe man aber nicht zu sehr auf die lange Bank schieben. "Irgendwann holt uns das ein", warnte Franke.

Gemeinderätin Gisela Becker (UW) forderte, den Haushalt abzuspecken"Ich kann nicht bejahen, dass die Schuldentilgung so weit zurückgefahren wird", meinte sie. Die geplanten Investitionen seien "ein Wahnsinn", der ihr "Bauchschmerzen" bereite. Franke verwies darauf, dass fast alle Investitionen so bereits vom Gemeinderat beschlossen wurden.

Gesamtes Zahlenwerk abgelehnt

Auch andere Räte waren nicht glücklich, dass die Pro-Kopf-Verschuldung laut Haushaltsplan zum Jahresende 385 auf 543 Euro ansteigen soll - was immer noch unterm dem Landesdurchschnitt in Bayern, aber deutlich über der im Landkreis Bamberg liegt. Bürgermeisterin Regina Wohlpart führte an, dass in ihren frühen Jahren als Gemeinderätin die Pro-Kopf-Verschuldung sehr hoch gewesen sei. Diese habe man dann kontinuierlich abgebaut. Jetzt sei es aber wieder an der Zeit zu investieren.

Etwas Aufregung kam noch zum Schluss der Debatte auf. Horst Dippold (CSU) monierte, dass im Haushalt ein größerer Posten für einen Grunderwerb eingestellt ist, den die Gemeinde für ihr Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept benötigt. Dieser Grunderwerb war noch vom alten Gemeinderat in einer seiner letzten nicht öffentlichen Sitzungen abgelehnt worden. Alwin Will (ÜWG), der nach 36 Jahren aus dem Gemeinderat verabschiedet worden war, zu Beginn der Sitzung aber als Nachrücker für Matthias Zweier für eine weitere Wahlperiode vereidigt wurde, bezeichnete jenen ablehnenden Beschluss als "beschämend". Zudem sei er "nicht rechtskräftig", weil er auf keiner Tagesordnung gestanden habe und "vom CSU-Vorsitzenden aus der Hosentasche gezogen" worden sei. Dippold verwehrte sich dagegen. Zusammen mit seinem Fraktionskollegen Harald Holzschuh lehnte er schließlich das gesamte Zahlenwerk ab.

Gesamtvolumen 8,5 Millionen

Der mit Mehrheit beschlossene Haushalt hat ein Gesamtvolumen von rund 8,5 Millionen Euro (4 927 750 Euro im Verwaltungs- und 3 535 950 Euro im Vermögenshaushalt. Auf der Einnahmenseite sticht eine positive Entwicklung beim Einkommenssteueranteil der Gemeinde heraus (1,584 Millionen Euro). Die in Viereth-Trunstadt ohnehin nicht sehr hohe Gewerbesteuer setzt Kämmerer Franke nach einem überraschend starken Vorjahr (682 000 Euro) mit 500 000 Euro an. Die Schlüsselzuweisungen bewegen sich mit 871 000 Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Mehrausgaben kommen auf die Gemeinde bei der Kreisumlage zu. Trotz eines auf 44 Prozent gesenkten Hebesatzes kommen hier auf Viereth-Trunstadt mit 1,140 Millionen Euro gut 120 000 Euro hinzu.
Wegen der Kreditaufnahme muss der Haushalt noch vom Landratsamt genehmigt werden. Kämmerer Franke ist jedoch zuversichtlich, dass es hier keine Probleme geben wird. Schließlich habe man seine "Hausaufgaben gemacht". So wurden etwa die Realsteuerhebesätze, Beiträge und Gebühren sowie Kostensatzungen angepasst.