Entscheidung am 18. November
Autor: Sebastian Schanz
Bamberg, Mittwoch, 05. Sept. 2018
Die Vertreter der Bürgerinitiative "Für den Hauptsmoorwald" und die Stadt haben sich auf einen Termin für den Bürgerentscheid verständigt. Zum Streitthema selbst gab es keinerlei Einigung. Der Ausbau der Armeestraße steht in Frage.
Ermöglicht der nun feststehende, alternative Polizeistandort neue Möglichkeiten für die beiden Streitparteien, aufeinander zuzugehen, Kompromisse auszuloten oder gar einen gemeinsamen Nenner beim Thema Gerwerbepark Geisfelder Straße zu finden? Die Antwort lautet: Nein.
"Ich habe es bedauert, dass von Seiten der Bürgerinitiative zum jetzigen Standpunkt keinerlei Kompromissbereitschaft besteht", berichtet Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD). Die Sprecher der Bürgerinitiative (BI) erklären demgegenüber: "Von Seiten der Stadt gibt es keinerlei Bereitschaft, den bisherigen Bebauungsplan aufzugeben oder irgendeine Kompromissbereitschaft, um mit aktiver Bürgerbeteiligung nach Alternativen zu suchen oder neu zu planen."
Diesen Vorwurf will Starke (SPD) nicht gelten lassen: "Die Stadt war und ist flexibel und hat sich bewegt. Die Bürgerinitiative hat sich nicht bewegt." Hier erhoffe er sich im Sinne einer funktionierenden Stadtgesellschaft mehr Entgegenkommen, erklärt der OB, der von einem ruhigen und entspannten Gespräch mit der BI am Dienstagabend berichtet.
Wenigstens auf einen Termin für den Bürgerentscheid haben sich Stadt und BI geeinigt. Doch auch das verlief nicht ohne Tauziehen. "Mit Zustimmung der BI hätte ein Abstimmungstermin noch um weitere drei Monate verschoben werden können. Der letztmögliche Termin wäre dann der 17. Februar 2019 gewesen, oder jeder andere Sonntag zwischen den beiden Terminen. Dies hat die BI aber rundweg abgelehnt", berichtet Stadtsprecherin Ulrike Siebenhaar. Auf der anderen Seite erklärt BI-Sprecher Björn Scharf: "Wir haben nochmals für einen gemeinsamen Termin mit der Landtagswahl am 14. Oktober plädiert. Dies wurde aber von der Stadt abgelehnt, da die Stadt einen Ratsentscheid gegen den Bürgerentscheid setzen möchte, aber bislang keinerlei Vorlage dafür entwickelt hat."
Das Ergebnis der Diskussion: Die Bamberger werden am Sonntag, 18. November, im Rahmen eines Bürgerentscheids über die Zukunft des geplanten Gewerbeparks Geisfelder Straße am Rande des Hauptsmoorwaldes entscheiden.
Die Bürgerinitiative kündigt an, bis dahin mit Infoständen und Veranstaltungen ihre Kampagne intensiv weiterzuführen, fühlt sich bestärkt vom "eindeutigen Mandat" der 13 000 Unterschriften. "Wir ermutigen aber auch den Stadtrat, einen Ratsentscheid zu entwickeln, der eine deutliche Abkehr von den bisherigen Bebauungsplänen markiert."
Ist die Hoffnung begründet? Immerhin scheint nach der Entscheidung zum Polizeistandort - weg vom Tor zum Hauptsmoorwald, hin zum Tännig-Gelände an der B 22 - Einiges in Bewegung. "Der neue Standort ändert alles", heißt es im Rathaus. Jetzt könne der Hauptsmoorwald als Naherholungsgebiet - so wie bisher - von der Bürgerschaft genutzt werden.