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Englischer Investor übernimmt die Kaliko


Autor: Matthias Litzlfelder

Bamberg, Donnerstag, 16. Januar 2014

Das insolvente Bamberger Unternehmen ist gerettet. 118 Mitarbeiter werden weiter beschäftigt.
Der alte und neue Geschäftsführer Peter Klenner (hier ein Archivbild von 2007) in einer Produktionshalle der Kaliko in Bamberg vor Rollen mit Gewebebahnen Foto: Matthias Hoch


Für das Bamberger Traditionsunternehmen Kaliko gibt es eine Zukunft. Der insolvente Hersteller von Bucheinbandgewebe, Sonnenschutzstoffen und technischen Textilien wird von der mittelständischen Firma KL Technologies aus Norfolk in Großbritannien übernommen. Laut Insolvenzverwalter Volker Böhm behalten alle verbliebenen 103 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. "Es werden sogar Mitarbeiter, denen bereits gekündigt werden musste, zurückgeholt", hieß es in einer Pressemitteilung.

Peter Klenner bleibt Geschäftsführer

47 der ursprünglich 150 Beschäftigten hatten im Herbst vergangenen Jahres eine Kündigung erhalten. Eine zunächst geplante Transfergesellschaft war nicht zustande gekommen. Jetzt sollen laut Aussage eines Sprechers des Insolvenzverwalters 15 von ihnen eine neue Chance an alter Wirkungsstätte erhalten.

Auch der bisherige Geschäftsführer Peter Klenner bleibt demnach im Amt, wenn es nun mit neuem Eigentümer unter dem alten Firmennamen weitergehen wird.
Die Bamberger Kaliko hatte Anfang Juli vergangenen Jahres Insolvenz beantragen müssen. Ursache waren unter anderem Marktprobleme in den Absatzländern Südeuropas.

Schon einmal englische Besitzer

Der neue Eigentümer KL Technologies hat sich laut Insolvenzverwalter auf die Herstellung von winddichten und wasserabweisenden Membranen in Textilien spezialisiert, wie sie zum Beispiel für Polizeiuniformen und Ski-Bekleidung eingesetzt werden. Außerdem produziert er Chemikalien, die für die Herstellung von technischen Textilien verwendet werden. Diese sollen künftig auch bei Kaliko zum Einsatz kommen.
Das 1863 in Bamberg gegründete Unternehmen gehörte schon einmal Jahrzehnte englischen Eigentümern. 1892 hatte ein Unternehmer aus Liverpool die Firma übernommen. Erst 1970 kaufte sich die Continental AG ein. Zuletzt hielt Geschäftsführer Peter Klenner die Mehrheit der Anteile.