Englischer Investor übernimmt die Kaliko
Autor: Matthias Litzlfelder
Bamberg, Donnerstag, 16. Januar 2014
Das insolvente Bamberger Unternehmen ist gerettet. 118 Mitarbeiter werden weiter beschäftigt.
Für das Bamberger Traditionsunternehmen Kaliko gibt es eine Zukunft. Der insolvente Hersteller von Bucheinbandgewebe, Sonnenschutzstoffen und technischen Textilien wird von der mittelständischen Firma KL Technologies aus Norfolk in Großbritannien übernommen. Laut Insolvenzverwalter Volker Böhm behalten alle verbliebenen 103 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. "Es werden sogar Mitarbeiter, denen bereits gekündigt werden musste, zurückgeholt", hieß es in einer Pressemitteilung.
Peter Klenner bleibt Geschäftsführer
47 der ursprünglich 150 Beschäftigten hatten im Herbst vergangenen Jahres eine Kündigung erhalten. Eine zunächst geplante Transfergesellschaft war nicht zustande gekommen. Jetzt sollen laut Aussage eines Sprechers des Insolvenzverwalters 15 von ihnen eine neue Chance an alter Wirkungsstätte erhalten.
Die Bamberger Kaliko hatte Anfang Juli vergangenen Jahres Insolvenz beantragen müssen. Ursache waren unter anderem Marktprobleme in den Absatzländern Südeuropas.
Schon einmal englische Besitzer
Der neue Eigentümer KL Technologies hat sich laut Insolvenzverwalter auf die Herstellung von winddichten und wasserabweisenden Membranen in Textilien spezialisiert, wie sie zum Beispiel für Polizeiuniformen und Ski-Bekleidung eingesetzt werden. Außerdem produziert er Chemikalien, die für die Herstellung von technischen Textilien verwendet werden. Diese sollen künftig auch bei Kaliko zum Einsatz kommen.
Das 1863 in Bamberg gegründete Unternehmen gehörte schon einmal Jahrzehnte englischen Eigentümern. 1892 hatte ein Unternehmer aus Liverpool die Firma übernommen. Erst 1970 kaufte sich die Continental AG ein. Zuletzt hielt Geschäftsführer Peter Klenner die Mehrheit der Anteile.