Engel für die Feuerwehr
Autor: Marion Krüger-Hundrup
Bamberg, Montag, 20. Mai 2019
Der Internationale Museumstag brachte den Bamberger Museen und Sammlungen einen großen Zulauf. Verborgene und bekannte Schätze wurden gehoben.
Dombergmuseen? Ja, die kennen die meisten Bamberger. Und lassen sich doch zu einem erneuten Besuch anlocken, wenn der Eintritt und die Führungen kostenfrei sind. So wie am vergangenen Sonntag, als der 41. Internationale Museumstag anstand.
"Wir haben heute einen außerordentlich guten Zuspruch!", freute sich etwa Silke Heimerl im Historischen Museum in der Alten Hofhaltung. Sie verantwortet die Öffentlichkeitsarbeit der Museen der Stadt Bamberg und stand den vielen Besuchern Rede und Antwort.
Zumal an diesem Tag dort von Museumschefin Regina Hanemann eine Kabinettausstellung besonderer Güte eröffnet wurde. Nämlich mit einer Neuentdeckung aus dem Museumsdepot, die es in sich haben könnte: ein echter Hans Baldung Grien? Von diesem Zeitgenossen Albrecht Dürers stammt schon die berühmte "Sintflut", die in der Gemäldegalerie in der Neuen Residenz zu bewundern ist. "Die Schöne und der Greis" - das vielleicht zweite Werk dieses großen Meisters im Besitz der Stadt Bamberg - wirft zwar noch Fragen auf. Doch fasziniert standen die Betrachter vor diesem Schatz in der Vitrine, entdeckt auf der Rückseite eines unscheinbaren Barockgemäldes.
"Eine kleine kunsthistorische Sensation!", wertete Hanemann die Holztafel, die externe Fachleute nach akribischer Detektivarbeit zumindest der Umgebung von Hans Baldung Grien zuschreiben.
Auch in die Staatsbibliothek floss ein kontinuierlicher Besucherstrom. Die Sonderschau von Prachthandschriften mit dem Bamberger Psalter im Zentrum ließ die Freunde bibliophiler Kostbarkeiten ins Schwärmen geraten: "Exponate, Zusammenstellung und Erklärungen hervorragend!" Oder: "Danke für diese großartige Präsentation!", lauteten Eintragungen ins Gästebuch nach den Führungen mit Bibliotheksdirektorin Bettina Wagner an diesem Sonntag.
Sonderausstellung "Engelwelten"
Ebenso aufgeschlossen zeigten sich Scharen von Besuchern im Diözesanmuseum. Hausherr Holger Kempkens erläuterte die "Engelwelten", die aktuelle Sonderausstellung über die himmlischen Boten und ihre antiken Urahnen.
Währenddessen näherten sich Kinder ganz handfest den Engeln an: Aus den hauchdünnen Seiten eines alten Gotteslobs (Gesangbuch) falteten sie wie ein Fächer die Flügel, Köpfchen aus Holz mit aufgemalten Augen und Mund vervollständigten diese Kunstwerke.