Energiewende: Ein Bayern-Bündnis muss her
Autor: Hans-Werner Penning
Mühlendorf, Mittwoch, 05. März 2014
Die heimischen Bürgerinitiativen gehen auf Distanz zu Befürwortern von Windrädern und "Strom-Autobahnen". Sie fordern stattdessen den Bau eines Gaskraftwerkes in Grafenrheinfeld, um die unsichere Versorgung durch Windräder und die Beeinträchtigung der Landschaft durch Monster-Stromtrassen zu vermeiden.
Mit dem Protest der im "Förderverein Natur und Umwelt" zusammen geschlossenen Bürgerinitiativen (BI) gegen den Bau überdimensionierter Leitungstrassen soll kein weiterer Ausbau der Windkraft-Anlagen einhergehen. Das betont der Sprecher des Bündnisses vom Steigerwald bis zum Jura, Klaus Rakette, in einem Aufruf an alle "Gegenwind"-Initiativen in Bayern. Im Moment versuchten politische Parteien - Rakette nennt hier die Grünen - sowie der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) zusammen mit Kommunal- und anderen Politikern die BI gegeneinander auszuspielen. In der Ablehnung von "Strom-Autobahnen" plädierten sie für lokale Lösungen - also Windräder.
"Dem müssen wir entgegen wirken", fordert Rakette in seinem Apell, und zwar nicht lokal, sondern auf Oberfranken- oder Bayern-Ebene.
Auch die Dachorganisation "Gegenwind" Oberfranken will im derzeitigen "hyperaktiven Trassengegner-Protest" ihre Interessen wahren. Vor allem neue Bürgerinitiativen merkten nicht, wie sie vom BN instrumentalisiert würden, heißt es in einer Pressemitteilung. Ohne es eigentlich zu wollen unterstütze man andere Kräfte in dem Bestreben, "die schwer erkämpfte 10-h-Regelung zu verhindern". Gegen die von Investoren propagierte Energiewende von unten wolle und könne man etwas tun.
Einen "großen Erfolg" nennt Rakette in diesem Zusammenhang die Demonstration der im Förderverein Natur und Umwelt zusammen geschlossenen Initiativen Jurawindpark, Pro Heimat Fränkischer Jura Merkendorf, Hohenpölz und WKA Steigerwald Ilmenau anlässlich des kleinen Parteitages der CSU in Bamberg gegen einen weiteren Ausbau von Windkraftanlagen in der Region. Zahlreiche Minister hätten sich über die mitgeführten Plakate und Transparente informiert, Wirtschaftsministerin Aigner diskutierte sogar mit Mitgliedern der Aktionsgruppe. Alle, die auch schon bei der erfolgreichen Demo vor dem Landratsamt in Bamberg mit dabei waren, seien dem neuerlichen Aufruf gefolgt. Am Ende wären namhafte Vertreter der bayerischen Staatsregierung auf rund zweihundert friedliche Demonstranten der heimischen Bürgerinitiativen getroffen, die ihre Forderungen lauthals mit Pfeifen, Megaphonen und Sprechchören wie "Ja, für 10h" unterstrichen.
Nach diesem zweiten großen Erfolgserlebnis werde man jede weitere Gelegenheit nutzen, um für die berechtigten Forderungen zu werben. Jede Unterstützung sei dazu herzlich willkommen.