Ende des Bamberger Schul-Eklats: Zu viel Hysterie
Autor: Sebastian Martin
Bamberg, Donnerstag, 12. März 2015
Die Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule Bamberg zieht den Verweis gegen den 17-Jährigen zurück. Nun scheinen sich die Wogen tatsächlich zu glätten. Der Schüler will mit der Direktion die Sache klären. Was bleibt? Die Erkenntnis, dass die Debatte zu hysterisch geführt wurde. Ein Kommentar.
Dass die Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule nun den Verweis zurückzieht, setzt einen Schlusspunkt unter eine Debatte, die voller Hysterie und wenig Fakten war. Höhepunkt des Ganzen gleich zu Beginn: Die Schule muss sich übelste Beschimpfungen anhören, der Leiter als "brauner Direktor" verunglimpfen lassen. Es ist beschämend, was da zum Teil im Internet über eine völlig normale Schule geschrieben wurde.
Der öffentliche Druck hat zwar dazu geführt, dass ein falsch formulierter Verweis - letztlich zu Recht - zurückgenommen wird. Doch reden hier auch viele mit, die keine Ahnung von dem haben, was da eigentlich abgelaufen ist. Es wird nur gehört: Bundeswehr, Schule, keine Meinungsfreiheit. Im Hintergrund aber scheinen andere Dinge für den Verweis ausschlaggebend gewesen zu sein, die letztlich nur die Beteiligten kennen.
Sei's drum: Der Schüler hat seine weiße Weste in der Öffentlichkeit wieder. Jetzt sollte man auch der Schule eine weiße Weste ermöglichen. Doch die Spuren werden wohl bleiben. Spuren einer zu hysterisch geführten Debatte über Meinungsfreiheit. Die scheint hier in Wirklichkeit gar nicht infrage gestanden zu sein.