Druckartikel: Eine schallende Ohrfeige

Eine schallende Ohrfeige


Autor: Hans Kurz

Bamberg, Freitag, 25. Januar 2013

So unvermittelt wie er aufgetaucht war, so plötzlich ist er wieder verschwunden: der Bamberger CSU-Bewerber um das Bundestagserbe des Karl-Theodor zu Guttenberg.


Wirkliche Chancen hat sich Alexander Hummel vielleicht nur selbst ausgerechnet - obschon er theoretisch auf die größte Gruppe von Delegierten für die Kandidatenkür bauen konnte. 55 stellte der CSU-Kreisverband Bamberg-Land, 53 kamen aus Kulmbach und 52 aus Lichtenfels. Gebaut hat er damit allerdings auf Sand.

Dass nun bereits im ersten Wahlgang nur 19 Stimmen auf Hummel entfielen, also rund zwei Drittel der Bamberger Delegierten ihm die Stimme versagten, das muss man ganz klar als schallende Ohrfeige verstehen. Doch für wen? Natürlich für den Kandidaten selbst, der damit wird leben müssen. Zumindest ein kräftiger Luftzug der Watsch'n dürfte aber auch den Kreisvorsitzenden der CSU streifen.

"Wenn jeder Kreisverband geschlossen hinter seinem Kandidaten steht, wird es zu einer Stichwahl kommen", hatte Thomas Silberhorn dem FT nach der Aufstellung Hummels vor 14 Tagen gesagt - und betont: "Wir gehen davon aus, dass wir diese erreichen."

Dabei fragt man sich schon, was den Bamberger Kreisverband geritten hat, überhaupt einen eigenen Bewerber ins Rennen zu schicken. Ein Novum, seit Teile des Landkreises 1976 zum Bundestagswahlkreis Kulmbach kamen. Vielleicht hätte sich die CSU Bamberg-Land besser auf die Tradition besonnen, Lichtenfels oder Kulmbach den Vortritt im Wahlkreis 240 zu lassen und ganz auf den eigenen Kandidaten - Thomas Silberhorn - im Wahlkreis Bamberg-Forchheim zu setzen.