Druckartikel: Eine Modenschau zum Jubeltag

Eine Modenschau zum Jubeltag


Autor: Harald Rieger

Bamberg, Montag, 06. Juni 2016

"Mode macht Mut" blickte im E.T.A.-Hoffmann-Theater auf sein fünfjähriges Bestehen zurück. Im Mittelpunkt stand eine Schau mit selbstentworfener Mode.
Mode macht Mut: Dafür gab es auch im Foyer des E.T.A.-Hoffmann-Theaters viel Beifall. Fotos: RiegerPress


Nicht immer ganz alltagstauglich - außer jemand möchte mit einem mit Plastikvögeln behangenen, durchsichtigen Kleid durch die Stadt laufen -, aber weit weniger exzentrisch und vor allem preislich erschwinglich. So ließe sich die Geburtstag-Modenschau des Sozialprojektes "Mode macht Mut" anlässlich seines fünfjährigen Bestehens im Foyer des E.T.A.-Hoffmann-Theaters auf den Punkt bringen. Auch die 28 Models waren nicht überstylte "Hungerhaken", sondern schlichtweg ganz "normale" Menschen; hier spielten weder Alter, Herkunft oder Figur und Größe eine Rolle.

Und genau dies spiegelt letztendlich auch die Philosophie des Sozialprojektes wider: Egal, ob suchtkrank, langzeitarbeitslos, schwerbehindert oder Asylbewerber - allen will man helfen, und zwar so lange, bis jeder einzelne sein Leben wieder meistern kann.

"Unser Konzept der Laufer Mühle und ,Mode macht Mut' ist ein Teil davon, basiert im Grunde auf den Prinzip ,Hilfe zur Selbsthilfe'", erläuterte im Vorfeld der Modenschau Michael Thiem, Geschäftsführer der Laufer Mühle.

Thiem gestand aber auch, dass er in den Anfangsjahren, als es galt, das Sozialprojekt unter das Dach der Laufer Mühle zu integrieren, er diesem gegenüber sehr skeptisch eingestellt war und nicht so recht an dessen Erfolg glauben wollte. "Heute freue ich mich natürlich sehr darüber, dass trotz aller meiner Bedenken, Projektleiterin Ina Wunder und ihre Mitarbeiter immer an ihren Erfolg geglaubt hatten", betonte Thiem. Die Mitarbeiter von "Mode macht Mut" hätten es ihm letztendlich gezeigt, dass man auch unternehmerische Hindernisse überwinden und Kritiken als Ansporn nehmen könnte.


Viele attraktive Produkte

Ohne diese Beharrlichkeit, so Thiem, wäre es wohl nicht gelungen, dass in den letzten fünf Jahren nicht nur für viele Frauen Betreuungsplätze geschaffen wurden, sondern diese auch viele attraktive Produkte designed und produziert hatten. Dafür sprach der Geschäftsführer das höchste fränkische Lob aus: "Supa, passt scho!"

Auch Bürgermeister Wolfgang Metzner (SPD) unterstrich in seinem Grußwort das Erfolgskonzept des Sozialprojektes: ",Mode macht Mut' ist so konzipiert, dass es mehr ist, als nur ein Projekt, um Frauen zu beschäftigen. Es ist dank vieler Kooperationen bekannt und zudem in unserer Stadt sichtbar." So sei beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Welterbe die Schürzenkollektion "Bamberger Gärtnerey" entstanden, von der inzwischen rund 200 Stücke an die Frau oder den Mann gebracht werden konnten. Aber auch zahlreiche Modenschauen wie im historischen Museum oder auf der Landesgartenschau sorgten für Aufmerksamkeit. Beachtenswert sei auch, dass viele Kleidungsstücke wie die Schürzen aus recycelten Stoffen hergestellt wurden.

Projektleiterin Ina Müller durfte einige Geldspenden entgegennehmen sowie ein besonderes Geschenk der Lyrikerin Nora Gomringer: Die Chefin des Künstlerhauses Villa Concordia spendierte zur Umrahmung der Feierlichkeit Musik des Quartetts "Hitboutique".