Eine klare Mehrheit stimmt für den Neubau der Buger Brücke
Autor: Michael Wehner
Bamberg, Dienstag, 03. Dezember 2019
Immer wieder wurde der Neubau der Buger Brücke verschoben, nun soll es endlich losgehen. Dabei halten sich Zweifel, ob das Großprojekt wirklich nötig ist.
Manfred Drescher hatte kein Rederecht und riss das Wort trotzdem an sich: "Ich bedanke mich bei allen, die so entschieden haben. Seit elf Jahren ist die Brücke nur mit Ampel befahrbar. Wer sie jeden Tag zwei Mal benutzen muss, weiß was das bedeutet", rief er beim Verlassen des Sitzungssaales.
Der Grund für die emotionale Botschaft an die Adresse der Stadträte: Seit 20 Jahren kämpft der Vorsitzende des Bürgervereins Bug für den Neubau der Franz-Fischer-Brücke. Drei Baureferenten kamen in dieser Zeit und drei gingen. Immer wieder wurde das Projekt in letzter Minute verschoben, um Kosten zu sparen.
Entschieden statt aufgeschoben
Nun hat sich der Stadtrat selbst den Weg zu einem Rückzieher verbaut. Das Großprojekt soll, so entschied der Bausenat, nächstes Jahr begonnen werden. Voraussichtlicher Baustart wird der Oktober 2020 sein. Wenn alles gut geht, könnten die ersten Fußgänger zwei Jahre danach über die neue Brücke spazieren.
Anders als bei den Brückenprojekten des letzten Jahrzehnts verlässt sich die Stadt dieses Mal nicht auf Kostenschätzungen. Diese hatten mit 10,8 Millionen für die Luitpoldbrücke, 17,6 Millionen Euro für die Löwenbrücke und 18 Millionen Euro für die Kettenbrücke deutlich höhere Kosten verursacht als ursprünglich genannt.
Sicherheitszuschlag
Nun also der Versuch, alles richtig zu machen: Laut einem bepreisten Leistungsverzeichnis vom November 2019 belaufen sich die Gesamtkosten des Neubaus bei Bug inklusive Abbruch der bestehenden Brücke und der Erneuerung der nach Bug führenden Hans-Schmitt-Straße auf 12,9 Millionen Euro. Zu dieser laut Verwaltung "nahe am Markt liegenden Berechnung" kommt noch ein Sicherheitszuschlag von bis zu 20 Prozent.
Mindestens so wichtig wie die Bruttobausumme wird aber der Eigenanteil der Stadt sein. Er soll wegen der in Aussicht stehenden Fördermittel von Bund und Land bei 5,5 Millionen Euro liegen - zwei Millionen mehr als noch 2017 gehofft.
Im Haushaltsentwurf der Stadt für 2020 steht die Buger Brücke deshalb auf Platz drei der Großprojekte - nach dem Lagardecampus (12 Millionen Euro für das Abbruch- und Recyclingmanagement) und der Offizierssiedlung (9 Millionen Euro für den Hochbau).