Ein "Leuchtturm" unter den Kitas
Autor: Evi Seeger
Frensdorf, Dienstag, 08. Januar 2013
Rund 200 Kinder werden im Kinderhaus der Awo in Frensdorf betreut. Es ist das größte in Stadt und Landkreis Bamberg. Am Montag wurde es eröffnet.
"Flaviu war so aufgeregt, dass er am Abend zuvor gar nicht schlafen wollte", erzählt die Mutter des Fünfjährigen. Und Flavius' kleine Schwester, noch nicht drei Jahre alt, wollte am Morgen gar nicht mehr zu Hause "aufs Töpfchen", sondern lieber erst im neuen Kindergarten. Claudia Kraus, die Mutter der beiden, erzählt wie begeistert und voll Spannung ihr Nachwuchs den neuen Kindergarten erwartete.
Am Montag wurde das Frensdorfer "Kinderhaus Sankt Elisabeth" ohne große Feierlichkeiten eröffnet. Ein günstiger Termin, denn in den Tagen zwischen den Jahren konnten sich Gemeindearbeiter, Eltern, Mitarbeiter und die Arbeiterwohlfahrt (Awo, als Eigentümer und Betriebsträger) beim Umzug vom alten in das neue Haus einbringen. Alles klappte wie am Schnürchen!
Am Eröffnungstag kamen Eltern, Omas und Opas aus dem Staunen nicht heraus.
Das beziehe sich nicht nur auf die betreuten Kinder, deren Zahl Sabine Brehm, die Leiterin des Hauses, aktuell mit 200 und damit als "praktisch voll" beziffert. Auch aufgrund der Räumlichkeiten und der Fläche des Außengeländes übertrifft das Frensdorfer Kinderhaus nach Dippolds Worten alle übrigen Kitas. Zu den 25 pädagogischen Mitarbeitern, die bereits jetzt zur Betreuung des Frensdorfer Nachwuchses zur Verfügung stehen, kommen noch Praktikanten, Hauswirtschafts- und Reinigungspersonal. Im Endausbau, der noch den Hort, ein Kinderrestaurant und die Gemeindebücherei vorsieht, werde dieses Zentrum im Herzen Frensdorfs wohl an die 40 Mitarbeiter beschäftigen, rechnet Dippold.
"So etwas haben wir noch nie gesehen. Da wird man ja empfangen und begrüßt wie im Hotel", zitiert der Awo-Geschäftsführer eine Mutter. Tatsächlich dürfte es sich bei dem Haus um einen Mercedes unter den Kindertagesstätten handeln. Für sechs Kindergartengruppen, drei Krippengruppen und eine Hortgruppe steht eine bislang kaum gesehene Vielfalt zur Verfügung. Das großzügige Raumangebot macht's möglich. Gleich am Eingang gibt es einen Info-Point, an dem sich die Kinder an- und abmelden. Neben den Gruppenräumen stehen eine Forscherecke und eine Lernwerkstatt, Kreativräume, Ateliers für Ton und Farbe und eine Theaterwerkstatt zur Verfügung.
Und das Kinderhaus habe bereits einen Preis erhalten, sagt Leiterin Sabine Brehm nicht ohne Stolz. Auf der Dachterrasse, die zwar noch nicht fertiggestellt und begrünt ist, entstehe eine "Oase der Sinne" samt einem Naturatelier. Der Landesbund für Vogelschutz Oberfranken hielt dieses Projekt für wert, ihm den ersten Preis im Wettbewerb "Öko Kids - Nachhaltigkeit erleben" zu verleihen.
Bei aller Begeisterung für den gelungenen Neubau sind für den Awo-Geschäftsführer die Kosten nicht unwichtig: "Wir sind im geplanten Kostenrahmen von drei Millionen geblieben", berichtet Dippold.