Ein Lebensgefühl, das fesch kleidet - Trachtengruppe Burgebrach feiert
Autor: Andrea Spörlein
Burgebrach, Dienstag, 02. Sept. 2014
Aus Anlass ihres 25-jährigen Bestehens lud die Trachtengruppe Burgebrach zu einem großen Fest vor der St. Vituskirche ein. Trotz der kühlen Temperaturen waren zahlreiche Besucher gekommen, um den Anlass gebührend zu feiern.
"Immer ganz stolz, bei der Kindertanzgruppe der Trachtengruppe dabei zu sein", war Johannes Maciejonczyk als siebenjähriger Steppke. Heute ist er Erster Bürgermeister in Burgebrach und übernahm als solcher die Schirmherrschaft anlässlich des Jubiläums. In der - natürlich ganz dem Anlass angemessen - extra für ihn persönlich angefertigten Tracht erinnerte Maciejonczyk in seiner Ansprache an die Entwicklung der Trachtengruppe innerhalb des Heimatvereins Burgebrach, der er von Anfang an angehörte.
Begonnen hatte der Festtag mit einem Umzug zur Kirche und einem feierlichen Gottesdienst. Trotz der kühlen Temperaturen waren zahlreiche Besucher gekommen, um den Anlass gebührend zu feiern. Natürlich hatte man sich dazu gleich gesinnte Gäste eingeladen, die für ein kurzweiliges Festprogramm sorgten.
Stolz auf die Tracht
Die Musikgruppen Kemmärä Kuckuck, die Waldhausmusikanten aus Köttmannsdorf sowie die neue Formation Jesses a Reig'schlaafter aus Burgebrach unterhielten das Publikum mit bekannten Stücken. Für Stimmung sorgten darüber hinaus die Bamberger Squardancer Cornhusker, die mit ihrer amerikanischen Folklore viel Beifall erhielten.
Stolz auf seine Tracht ist auch Michael Bayer, der als Festausschussvorsitzender für die Gestaltung und den Verlauf des Jubiläumsfestes Verantwortung übernahm. Er, Jahrgang 1977, "isst und trinkt gerne fränkisch" und möchte sich "einfach gerne fränkisch anziehen". Für Bayer ist die Tracht "Identität" und "Lebensgefühl", darüber hinaus sei sie "praktisch und chic", und man "hat damit fast zu jeder Gelegenheit etwas Passendes zum Anziehen". Wichtig ist für ihn, dass man "keine oberbayerische und schon gar keine Discounter-Tracht" trägt, und verweist insbesondere auf die einfachen Knöpfe mit dem Burgebracher Wappen an der Weste. Michael Bayer hat schon einige gleichaltrige Freunde und Bekannte für die Trachtengruppe gewinnen können. Die Jubiläumsfeier sieht er daher weniger als Möglichkeit, für den Verein Einnahmen zu erwirtschaften, denn als Plattform, die Vereinsarbeit einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Ganz wichtig für die Trachtengruppe ist und bleibt Gunda Marter, die "gute Seele" des Vereins. Sie schneidert auf Wunsch die Trachten, berät die Träger bei der Ausgestaltung und der Farb- und Stoffauswahl, und wenn einmal die Weste oder der Rock enger beziehungsweise weiter gemacht werden muss, dann ist das für sie kein Problem und wird umgehend erledigt.
Bis heute modisch
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Trachtenmodenschau. Hier wurde die "alte" der "erneuerten" Burgebracher Tracht gegenübergestellt. Es wurde deutlich, wie wandelbar und modisch eine Tracht sein kann und auch im 21. Jahrhundert jüngere Frauen und Männer anspricht. Besonders stolz waren die "Nachwuchs-Models", die ihre selbstgeschneiderte Tracht vorführten. Die dazu notwendigen unzähligen Arbeitsstunden im Rahmen eines VHS-Kurses und darüber hinaus am eigenen Küchentisch wollten beziehungsweise konnten sie gar nicht zusammenzählen. Doch jetzt sind alle zufrieden mit ihrer Tracht, denn man habe sie "einfach so gemacht, wie sie einem selber passt".
Dieter Wächtler, der Leiter der Trachtengruppe Burgebrach, wünscht sich für die nächsten 25 Jahre, dass sich weiterhin viele junge Menschen im Verein zu Hause fühlen. Damit die Gruppe die örtlichen Feiern und Festlichkeiten weiterhin bereichern kann und "damit unsere fränkische Kultur der Bevölkerung noch viel Freude bringt".