Druckartikel: Ein heiß begehrtes Lernobjekt

Ein heiß begehrtes Lernobjekt


Autor: Dominic Buckreus

Bamberg, Montag, 29. Dezember 2014

Die Staatliche Berufsschule Bamberg darf sich über einen neuen Schlepper freuen. Die moderne Technik soll die Schüler auf die Anforderungen der Zukunft besser vorbereiten.
Bei der Schlüsselübergabe mit Günter Schuster (rechts) und Roland Gröber (mitte) nahm der Vorsitzende des Zweckverbandes Johann Kalb auch mal im Führerhaus Platz. Foto: Dominic Buckreus


Ein stattliches neues Gerät steht den Land- und Baumaschinenmechatronikern der Staatlichen Berufsschule Bamberg I zur Verfügung. Unübersehbar groß steht ein neuer Fendt Vario 939 in den Werkstatthallen. Der Schlepper hat einen Realwert von zirka 250 000 Euro, konnte aber vom Zweckverband Berufsschulen für gerade mal 30 000 Euro erworben werden.

Der hohe Preis resultiert zum einen aus der Größe, hauptsächlich aber aus der eingebauten modernen Technik: Eine moderne Antriebstechnologie, Sensorik, digitale Regelungstechnik und eine "Isobus"-Steuerung sind unter anderem darin verbaut. Einsetzbar ist der Traktor in nahezu allen Lehrbereichen der Mechatronik.

Die Schüler, die aus ganz Oberfranken in die Berufsschule I kommen, können nun in prüfungsrelevanten Gebieten, wie der Diagnose und Fehlersuche, bei Prüfarbeiten oder im Elektrohydraulikbereich am Gerät üben, um ihre Ausbildung erfolgreich abzuschließen.

"Die Schüler sind extrem motiviert", freut sich der Fachlehrer für Land- und Baumaschinenmechatroniker, Markus Zenk (37), "sie fragen schon seit Wochen, ob der neue Schlepper schon da ist." Er war derjenige, der den Traktor entdeckt hat und sich um die Kaufabwicklung gekümmert hat und das obwohl er erst seit September dieses Jahres an der Schule tätig ist. Er habe "alle Türen eingerannt", um dieses Unterrichtsmittel, das für alle Jahrgangsstufen einsetzbar ist, zu erwerben.

Das Berufsbild verändert sich

Auch der Schulleiter Roland Gröber zeigte sich stolz, den "neuesten Stand der Technik im Haus" zu haben. "Wir müssen auf den Geist der Zeit aufspringen", sagte er im Hinblick auf die hohen Anforderungen, die vor allem in Zukunft auf die Landtechnik zukämen. Die Landmaschinen seien bereits jetzt schon technisch anspruchsvoller als beispielsweise Kraftfahrzeuge. Diesen Ausblick bestätigte auch Günter Schuster, Spartenvertriebsleiter der BayWa AG, die den Schlepper anlieferte: "Das Berufsbild des Mechatronikers hat sich sehr geändert." Auch in der Landwirtschaft seien viele Neuerungen zu erwarten. Von GPS-Steuerung bis zum Einsatz von Drohnen; die Landwirte der Zukunft würden viel mit solchen High-Tech-Geräten zu tun haben und auch mehr Zeit am Laptop verbringen, um die Feldarbeit auch von dort aus zu steuern.