Druckartikel: Ein Heiliger bei Georg Pfister

Ein Heiliger bei Georg Pfister


Autor: Hans-Werner Penning

Hohengüßbach, Donnerstag, 29. November 2012

Der Hohengüßbacher Bauunternehmer Georg Pfister ließ vor seinem Haus eine Bronzeskulptur des heiligen Georgs aufstellen.
Georg Pfister (rechts)  verfolgt  die  Aufstellung des Hl. Georg vor seinem Wohnhaus, das bereits ein Georgs-Gemälde trägt.   Fotos:  Ronald Rinklef


Zu früheren Zeiten hat die renommierte Nürnberger Metallgießerei Burgschmiet-Lenz für berühmte Auftraggeber viele noch berühmtere Denkmäler geschaffen. Für Kaiser Franz-Josef von Österreich zum Beispiel ein Radetzky-Denkmal, das bis zum kommunistischen Umsturz am Kleinseitner Ring in Prag stand. Viele andere Skulpturen sind erhalten. Genau die richtigen Partner also, um dem Tiefbauunternehmer Georg Pfister einen Herzenswunsch zu erfüllen: Ein Reiterstandbild des heiligen Georg vor seinem Haus in Hohengüßbach aufzustellen. Aus Bronze gegossen, mit einem Sockel aus Granit, bald drei Meter hoch. Am Mittwoch war es soweit.

Mit einem firmeneigenen Fahrzeug wurde der heilige Georg in Nürnberg abgeholt, vom Gießerei-Gelände gleich neben der Burg, und aufrechten Standes über die Autobahn an seinen Bestimmungsort gebracht. Immer mit dabei der Künstler Hans peter Widrig, der in einem halben Jahr die etwa eine Tonne schwere Skulptur aus Bronze gegossen hat. Zusammen mit Siegfried Pfister und Georg Betz stellte er das Standbild auf.

Warum aber gerade ein heiliger Georg? Seinen Namenspatron hat sich Georg Pfister halt schon früh zum Vorbild genommen. "Zehn Jahre war ich Vorstand vom Georgenverein Breitengüßbach mit 48 Mitgliedern", erinnert er sich. Auf einer Platte am Köcher des Heiligen, der bekanntlich römischer Reitersoldat war, sind die Prinzipien verewigt.

"Was keiner wagt, das sollt Ihr wagen / was keiner sagt, das sagt heraus / was keiner denkt, das wagt zu denken / was keiner anfängt, das führt aus"
hat sich Georg Pfister zu seinem Lebensmotto gemacht. Vor zehn Jahren schon hat er deshalb ein Georgs-Gemälde an seinem Haus angebracht.

Eigentlich sollte das Heiligen-Standbild schon zu seinem Geburtstag am 5. Oktober fertig sein. Aber zuerst musste Hans peter Widrig noch eine Wilhelminen-Statue für Bayreuth schaffen, danach zogen sich die Arbeiten für den heiligen Georg hin: Auf die Form aus Styropor folgte das Negativ aus Gips. Weil es für den 69-jährigen Künstler die erste Georgsfigur war, musste er ganz von vorn beginnen. Nach dem Brennen des Gips-Negativs folgte der Bronzeguss aus hochwertigem Degussa-Rohmaterial. Und schon als die "Hüllen" fielen, waren alle Beteiligten zufrieden mit dem Resultat. Neben dem Dorfbrunnen mit der Pieta fand das Kunstwerk seinen Platz.

Und die Hohengüßbacher? Einer musste sich erst an das neue Platz-Gefühl in der Ortsmitte gewöhnen. "Mal schauen wie sich's macht", meinte ein Nachbar. Aber "so ist der Pfister halt, hat immer eine neue Idee". Mit Ehefrau Luise und der Familie ließ Georg Pfister den Tag in Hohengüßbach ausklingen.