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Ein Bamberger Musiklehrer am Steilhang


Autor: Sebastian Martin

Bamberg, Donnerstag, 26. März 2015

Ralf Heidenreich erklimmt mit den Skiern auf dem Rücken Gipfel, um auf der anderen Seite wieder herunterzufahren. Jetzt steht der Musiker aus Bamberg vor einer neuen Herausforderung. Am Freitag startet er nach Island ins Abenteuer.
Der Bamberger Ralf Heidenreich startet am Freitag zu einem Abenteuer-Trip nach Island. Der Extremsportler dreht eine Dokumentation über die Erlebnisse. Foto: privat


Den Bus muss Ralf Heidenreich ausnahmsweise zu Hause lassen - er ist sonst sein ständiger Begleiter. Darin schläft der 39-Jährige spontan, wenn er abends zu lange am Felsen klettern war oder wenn er wieder auf einer alpinen Skitour unterwegs ist. In dem Bus liegt seine Ausrüstung einsatzbereit: die Skier, der Rucksack mit den Klettersachen. Ein Anruf seiner Freunde genügt - dann geht es los. "Man muss sich immer die Bedingungen anschauen. Das Wetter muss passen." Wenn es passt und die Zeit da ist, geht es zum Berg.

Heidenreich ist Kombi-Kletterer, was eine besondere Herausforderung darstellt: Er steigt mit den Skiern auf dem Rücken eine Felswand nach oben. Auf der anderen Seite der Kuppe geht es dann auf den Brettern bergab. Von einem "unglaublichen Erlebnis" schwärmt der ambitionierte Outdoor-Sportler, vom Gefühl in diesen Momenten vollkommen bei sich zu sein.

Die Suche nach diesem Gefühl führt Heidenreich jetzt auch nach Island, der spannendsten Herausforderung vielleicht bisher für den Musiker, der an einer Erlanger Schule unterrichtet. Jetzt startet er mit dem Flugzeug. Sein Bus bleibt zu Hause. Von Reykjavik aus geht es die Ostküste entlang bis auf die Halbinsel im Norden Islands nach Olafsfjördur. Dort wollen Heidenreich und seine Begleiter Steffen Adis und Ralph Eggart Skitouren auf den umliegenden Bergen des Fjord Eyjafjordur unternehmen. Spektakuläre Erstbefahrungen versprechen sich die drei erfahrenen Extremsportler - und einen unendlichen Blick auf eine atemberaubende Landschaft.

Professionell produzierte Filme

Mit im Gepäck werden neben mehreren Paar Skiern, einem Lawinen-Rucksack, der Kletterausrüstung für unbefahrbare Stellen und Notsituationen, Steigeisen, Pickel, imprägnierte Seile, auch Helm- und Digitalkameras für die Videos sein. Denn Heidenreich ist nicht nur auf der Suche nach Abenteuern, sondern er hält diese auch in professionell produzierten Filmen fest.

Mit dem Drehen hat er vor ein paar Jahren begonnen. Inzwischen ist Heidenreich zum Ausrüstungstester für Sony geworden. Mit der Kamera halten der 39-Jährige und seine Begleiter ihre Abenteuer in den Alpen, den Dolomiten oder eben jetzt auch auf Island in Bildern fest.

Inspiriert werden die Sportler dabei von den Dokumentationen, die bei Outdoor-Filmfestivals präsentiert werden. Die Filme zeigen nicht selten waghalsige Abenteurer. Doch stellt Heidenreich unmissverständlich klar: "Sicherheit geht bei uns vor, schließlich wollen wir immer mit einem Grinsen auf dem Gesicht rausgehen."
Dazu gehöre auch, dass man seine Grenzen kennt. Auf einem der Videos, das auf einer Hochtour im Ötztal entstanden ist, dokumentiert die eingespielte Truppe auch das eigene Scheitern, als das Wetter vollkommen überraschend umgeschlagen war. Sie mussten umkehren.

"Der Wind ist immer ein großes Thema auf den Touren", sagt Heidenreich. Das werde mit Sicherheit in Island das heftigste Problem sein. Die besondere Herausforderung bestehe darin, dass es für die Vulkaninsel kaum ausführliche Informationen zur Wetterlage gebe.

Die Entscheidung, was möglich ist, fällt vor Ort. Am Freitag, 27. März, fliegt Ralf Heidenreich nach Reykjavik. Dann beginnt das zehntägige Abenteuer für den Bamberger Musiklehrer.

Ab Freitag, 27. März, 17 Uhr berichtet Ralf Heidenreich im Live-Blog aus Island:




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