Allergie-Alarm an Maria-Ward-Schule Bamberg
Autor: Gertrud Glössner-Möschk
Bamberg, Mittwoch, 16. März 2016
21 Schülerinnen der 5. Klasse der Maria-Ward-Schule in Bamberg wurden am Mittwoch von unerklärlichem Juckreiz befallen. Das löste einen Großalarm aus.
Das hörte sich in den Räumen der Lokalredaktion in der Augustenstraße dramatisch an: Im Abstand von Sekunden rasten Sanitätsfahrzeuge, Notarztwagen und Polizeiautos über den Wilhelmsplatz in Richtung Innenstadt. Gegen 12.30 Uhr waren die Lange Straße und die Kapuzinerstraße abgeriegelt. Die Omnibusse der Stadtwerke stauten sich am ZOB, für Autofahrer war auf dem Innerstädtischen Ring kein Durchkommen mehr.
Das daraufhin eintreffende Großaufgebot an Einsatzfahrzeugen und Rettungskräften kam für Schuldirektorin Barbara Hauck ziemlich überraschend, auch deshalb, weil von Atembeschwerden oder gar Erbrechen - wie offenbar in sozialen Medien verbreitet - keine Rede sein konnte. Hauck betonte gegenüber unserer Zeitung, dass die betroffenen Schülerinnen ausschließlich unter Juckreiz gelitten hätten, möglicherweise eine allergische Reaktion. Ebenfalls unrichtig sei die unmittelbar nach dem Vorfall verbreitete Nachricht, im Biologie- oder Chemiesaal seien bei einem Experiment giftige Dämpfe ausgetreten. Laut Hauck waren die Fünftklässlerinnen an diesem Vormittag zwar im Biologiesaal. Dort seien aber keine Experimente gemacht, sondern nur Referate gehalten worden. "Es war keine Chemie im Einsatz!"
Was den Juckreiz ausgelöst hat, weiß die Direktorin nicht. Laut Mitteilung aus dem Polizeipräsidium Oberfranken haben Beamte der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt die weiteren Ermittlungen zur Ursache aufgenommen. Beruhigt ist Hauck über die Tatsache, dass keine ihrer Schülerinnen ernsthafte Verletzungen erlitten hat und niemand ins Krankenhaus gebracht werden musste. Allerdings habe sie die Eltern informiert und diese gebeten, ihre Töchter abzuholen, damit sie bei aller Aufregung sicher nach Hause gelangen.
Für die betroffene Klasse war der Unterricht eine Stunde früher zu Ende als sonst. Für alle übrigen Schülerinnen unter dem Dach der Maria-Ward-Schule verlief der Tag ohne Beeinträchtigungen. Die Straßensperren zur Freihaltung möglicher Rettungswege wurden kurz nach 13 Uhr aufgehoben.