Eichendorff-Gymnasiastin macht sich fit fürs Abitur
Autor: Anna-Sophia Metzel
Bamberg, Montag, 13. Januar 2014
Viola Tröger vom Eichendorff-Gymnasium in Bamberg nahm zum wiederholten Male an einem Seminar für begabte Schüler teil. Direktorin Brigitte Kaiser ist stolz auf sie und setzt sich für mehr Förderung an der Schule ein.
Einen Tag lang hat die 18-jährige Viola Tröger aus Bamberg Licht in chemischen und physikalischen Experimenten von allen Seiten beleuchtet. Die Experimente fanden nicht etwa in ihrem Unterricht statt, sondern gehörten zum Programm eines Seminars für begabte Schülerinnen und Schüler in ganz Oberfranken.
Viola war die einzige Bambergerin, die sich zu dem Thema "Angewandte Spektroskopie und Photometrie" weiterbilden durfte. Zu der Möglichkeit kam die 18-Jährige durch ein Seminar, an dem sie bereits in den Sommerferien teilgenommen hatte. Denn damals durfte sie ein einwöchiges Begabtenseminar des Kultusministeriums besuchen.
Ihr zweites Seminar fand am Gymnasium Fränkische Schweiz in Ebermannstadt statt. 25 Schüler aus Oberfranken erforschten unter dem Motto "Angewandte Spektroskopie und Photometrie" unter anderem den Farbstoff, der in dem alkoholischen Getränk Aperol enthalten ist.
Viola fand dabei mit anderen Teilnehmern etwas Bemerkenswertes heraus: "Dieser Farbstoff kann in gewissen Mengen schädlich für den Menschen sein. Wir haben die Menge in Abhängigkeit vom Körpergewicht eines Menschen berechnet." Für sie selbst wäre der Inhalt ab einer ganzen Flasche schädlich. So viel wird sie innerhalb kürzester Zeit wohl eher nicht zu sich nehmen, spannend ist der Versuch trotzdem, weil er der Schülerin gezeigt hat, wie wichtig Chemie und Physik für das tägliche Leben sind.
Studienwunsch steht schon fest
Ihr Abitur macht Viola neben Deutsch und Mathe in Englisch, Geschichte und Biologie. Dabei wird deutlich: Sie findet nicht nur Naturwissenschaften spannend, sondern ist vielseitig interessiert. Viola ist ein wahres Sprachentalent, denn sie hat vier Sprachen in ihrer Schullaufbahn gelernt: Englisch, Latein, Französisch und Spanisch.
Das junge Mädchen weiß schon jetzt, was es studieren will: "Medizin! Ich möchte Menschen helfen und etwas bewegen. Selbst, wenn ich später einmal nicht als Ärztin praktizieren sollte, kann ich immer noch in die Forschung gehen."
Diese Einstellung macht Brigitte Kaiser, die Direktorin des Eichendorff-Gymnasiums, stolz: "Vielleicht gewinnt sie ja irgendwann einen Nobelpreis", überlegt die Direktorin. Sie legt viel Wert darauf, dass ihre Schüler in jungen Jahren gefördert werden.
Deshalb möchte sich die Sport- und Geographie-Lehrerin für eine Begabtenförderung an ihrer eigenen Schule vermehrt einsetzen: "Wir bieten momentan noch keine Seminare für begabte Schüler am Eichendorff-Gymnasium an, aber wir sind dabei, Programme dieser Art nach dem Beispiel vieler anderer Gymnasien aufzubauen. Dann könnten in Zukunft auch Schüler von anderen Schulen zu uns kommen und von einem solchen Programm profitieren." Damit will Brigitte Kaiser noch stärker das Angebot des Ministerialbeauftragten für Oberfranken, ein Förderungsprogramm, das es nicht nur für die Oberstufe, sondern auch für die Unter- und Mittelstufe gibt, nutzen.
Freizeit trotz Abiturstress
Brigitte Kaiser kennt Viola schon länger, sie hat die 18-Jährige bereits selbst unterrichtet: "Ihre guten Noten fallen einem auf und da gratuliere ich Schülern wie ihr gerne persönlich. Denn es ist mir ein großes Anliegen, dass die Schüler in den stressigen Zeiten des G8 nicht nur getadelt, sondern auch mal gelobt werden und sich auch mit Themen beschäftigen, die so nicht im Lehrplan stehen."
Zeit für ihre Freizeit hat Viola Tröger trotz der Seminare und des Abiturstress immer noch: "Ich spiele seit neun Jahren Querflöte und habe im letzten Jahr auch mit Klavier begonnen. Außerdem liebe ich es, Bücher zu lesen."
Mit viel Zuversicht
In der kommenden Zeit steht für Viola statt vielen Freizeitbeschäftigungen und weiteren Seminaren vor allem erst einmal die Vorbereitung für das Abitur auf dem Programm. Dabei geht es ihr wie vielen ihrer Mitschüler: "Ich verstehe im Unterricht nicht immer alles auf Anhieb, aber schwer tue ich mir eigentlich nicht."
Und deswegen blickt Viola Tröger auch mit Zuversicht auf ihre bevorstehenden letzten Monate am Eichendorff-Gymnasium - und das nicht zuletzt wegen der Kenntnisse, die sie auf den verschiedenen Seminaren gesammelt hat.