Die Chance für Ebrach besteht nun in einem Dorfladen. In dieser Woche soll sich dafür eine Genossenschaft formieren.
Die drei Bäcker haben aufgerüstet: Obst, Gemüse, ja sogar Wurst und - Klopapier - bekommt man inzwischen. Doch das alleine stellt noch keine ausreichende Grundversorgung für die rund 1800 Bürger der Marktgemeinde dar. Seit gut einem Jahr hat der kleine örtliche Einkaufsmarkt geschlossen und die Bemühungen, um eine neue dauerhafte Lösung beschäftigen Bürger und Bürgermeister Max-Dieter Schneider gleichermaßen intensiv.
Es gibt, wie eingangs erwähnt, nun zwar die drei Bäckereien mit aufgestocktem Angebot. Und auch der örtliche Metzger hat zumindest wieder an einem Wochentag geöffnet. Und an zwei Tagen rollt zusätzlich ein Metzgerei-Verkaufswagen aus Geiselwind an. Doch eine wirkliche Nahversorgung ist das laut Schneider nicht dar.
Ein Interessent
Seit sich die Schließung des Lebensmittelmarktes Nebel, gegenüber dem Rathauses gelegen, abzeichnete, hat das Oberhaupt der Marktgemeinde in alle Richtungen seine Fühler ausgestreckt. Es gab sogar einen vielversprechenden Interessenten, der den kleinen Markt wiederbeleben wollte. "Doch dann sagte er aus persönlichen Gründen ab", berichtet Schneider.
Die Gemeindeverwaltung hat mit nahezu allen Versorgern und Discountern Kontakt aufgenommen - um nahezu unisono zu erfahren, dass Standorte erst ab einer Bevölkerung von 5000 Einwohnern oder der Lage an einer Autobahnausfahrt infrage kommen.
Schneider kann nicht verstehen, dass im Falle Ebrachs die jährlich 50 000 Tagestouristen nicht gewertet werden. Ebenso wenig die Bediensteten der Vollzugsanstalt, oder die Schüler der im Ort ansässigen Realschule. Dazu kommen dann noch Touristen vom Baumwipfelpad, die den Ort besuchen.
Im Frühjahr letzten Jahres hatte man nach einem Seminar des Amtes für Ländliche Entwicklung die Idee, es mit einem Experten in Sachen Dorfladen zu probieren. Der Fachmann hat deutschlandweit rund 100 solcher Dorfläden begleitet und betreut.
Experten gefunden
Nachdem weitere Versuche, einen neuen Betreiber zu finden gescheitert waren, fand dann eine Infoveranstaltung mit dem Dorfladen-Experten statt, berichtet Eva-Maria Schmitt, Allianzmanagerin für die beiden Partner-Gemeinden Ebrach und Burgwindheim.
Nun, wenn man erst mit der Siedlungs- und Verkehrspolitik dafür sorgt, daß wichtige Besorgungen nur noch mit dem Kraftfahrzeug erledigt werden können bzw. die Alternativen an Schikane grenzen, darf man sich nicht wundern, daß die Nahversorgung auf der Strecke bleibt - und mit ihr all diejenigen, welche aus verschiedenen Gründen nicht auf ein Kraftfahrzeug zurückgreifen können (oder wollen).
Mit hohen Subventionen wurde der Autoverkehr ausgebaut, mit weiteren Subventionen sollen die schlimmsten Folgen auf ein akzeptiertes Maß reduziert werden. Das alles zahlt der Steuerzahler, auch der ohne Auto. Denn daß Kfz- und Mineralölsteuer den Aufwand und die Folgeschäden auch nur annähernd abdeckten, ist ein bereits lange entlarvtes Ammenmärchen. Es wirkt nur glaubhaft, solange wichtige Fakten und Geldströme verschwiegen werden.
also wenn man die einlassungen der beiden bürgermeister aufmerksam liest, haben beim einen die leute kein interesse und beim anderen ist keiner verhungert, also ne win-win-situation, und wenn alles bestens ist, braucht es uns nicht mehr zu interessieren.